MOSKAU. Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat die neue Sicherheitsstrategie der US-Regierung begrüßt. Daß das Land darin nicht mehr als „direkte Bedrohung“ vorkomme, sei ein „positiver Schritt“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Sonntag. Trumps Ansätze stünden demnach „sicherlich im Kontrast zu jenen der vorherigen Regierungen“. Der Kreml werde nun das Papier in Detail analysieren.
Kritik kam hingegen vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. „Liebe amerikanischen Freunde, Europa ist euer nächster Verbündeter und nicht euer Problem“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X. Man müsse daran festhalten, da es die „einzige vernünftige Strategie für gemeinsame Sicherheit“ sei. „Es sei denn, irgendwas hat sich daran geändert.“
Dear American friends, Europe is your closest ally, not your problem. And we have common enemies. At least that’s how it has been in the last 80 years. We need to stick to this, this is the only reasonable strategy of our common security. Unless something has changed.
— Donald Tusk (@donaldtusk) December 6, 2025
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betonte unterdessen, die USA seien weiterhin die wichtigsten Verbündeten der Europäer. „Ich denke, wir waren uns in verschiedenen Themen nicht immer einig, aber ich glaube, daß das grundsätzlich nach wie vor gilt. Wir sind die größten Verbündeten und sollten zusammenhalten“, sagte die estnische Politikerin während eines diplomatischen Forums in Doha am Samstag.
Auch Wadephul kritisiert Trumps Sicherheitsstrategie
Vergangenen Donnerstag hatte die US-Regierung die neue Nationale Sicherheitsstrategie veröffentlicht, die Leitlinien auch für künftige Politik gegenüber Europa beschreibt. Mit Blick auf den Ukrainekkrieg wolle Trumps Regierung „die strategische Stabilität mit Rußland“ wiederherstellen und sich „erheblich“ dafür engagieren, um das Risiko eines Konflikts zwischen dem Land und den europäischen Staaten zu verhindern. Den europäischen Politikern wirft das Weiße Haus vor, „unrealistische Erwartungen“ an den Krieg zu haben. Gleichwohl liege der Wiederaufbau der Ukraine neben einer „raschen Beendigung der Feindseligkeiten“ im „zentralen Interesse“ der Vereinigten Staaten.
Auch wolle Washington den „Widerstand gegen Europas derzeitige Entwicklung“ innerhalb der Staaten des Kontinents fördern. Es wirft insbesondere der EU vor, die politischen Freiheiten zu unterminieren und mit ihrer Migrationspolitik Konflikte zu erzeugen.
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul erklärte bereits am Freitag, das Strategiepapier vor allem mit Blick auf Verteidigungs- und Sicherheitspolitik auszuwerten. „Ich glaube, Fragen der Meinungsäußerungsfreiheit oder der Organisation unserer freiheitlichen Gesellschaften gehören jedenfalls in der Bundesrepublik Deutschland nicht dazu“, betonte er. „Wir glauben auch nicht, daß irgendjemand uns dazu Ratschläge geben muß.“ (kuk)







