WASHINGTON. Das US-Heimatschutzministerium unter Präsident Donald Trump hat der Harvard University mit sofortiger Wirkung die Genehmigung entzogen, ausländische Studenten aufzunehmen. Wie das Ministerium mitteilte, wurde die sogenannte SEVP-Zertifizierung der Hochschule widerrufen.
Bereits eingeschriebene ausländische Studenten müssen Harvard verlassen oder riskieren den Verlust ihres Aufenthaltsstatus. Hintergrund ist eine laufende Untersuchung gegen die Universität. In einem Schreiben an Harvard wirft Heimatschutzministerin Kristi Noem der Hochschule die „Förderung von Gewalt, Antisemitismus und die Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Chinas“ vor.
Die Aufnahme ausländischer Studenten sei ein „Privileg, kein Recht“, so Noem. Harvard bezeichnete die Maßnahme als rechtswidrig und kündigte rechtliche Schritte an. Die traditionsreiche Eliteuniversität im Bundesstaat Massachusetts steht seit längerem im Visier der republikanischen Regierung. Präsident Trump wirft Hochschulen wie Harvard eine linksgerichtete Agenda, ideologische Indoktrination und mangelnde Kooperation mit Bundesbehörden vor.
Harvard-Direktor spart bei eigenem Gehalt
Insbesondere in Fragen der Diversitätspolitik, des Zugangsverfahrens und bei Personalentscheidungen widersetzt sich Harvard behördlichen Vorgaben. Der politische Konflikt hatte zuletzt zur Streichung oder Sperrung von Fördermitteln in Milliardenhöhe geführt. Harvard-Präsident Alan Garber kündigte angesichts der finanziellen Einbußen an, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.
This administration is holding Harvard accountable for fostering violence, antisemitism, and coordinating with the Chinese Communist Party on its campus.
It is a privilege, not a right, for universities to enroll foreign students and benefit from their higher tuition payments… pic.twitter.com/12hJWd1J86
— Secretary Kristi Noem (@Sec_Noem) May 22, 2025
Für viele US-Hochschulen stellen internationale Studenten eine bedeutende Einnahmequelle dar, da sie in der Regel deutlich höhere Studiengebühren zahlen als ihre amerikanischen Kommilitonen. Der Wegfall dieser Einnahmen könnte Harvard empfindlich treffen – zumal die Universität bereits mit wachsender politischer und öffentlicher Kritik konfrontiert ist. (rr)