LISSABON. Der Wahlerfolg der portugiesischen rechtskonservativen Partei Chega („Genug“) hat bei europäischen Konservativen für Jubel gesorgt. Die Partei war am Sonntag mit mehr als 22 Prozent auf dem dritten Platz gelandet, nur knapp hinter den einstmals führenden Sozialdemokraten, die 23 Prozent erlangten.
Der Vorsitzende der Chega, André Ventura feierte auf X: „Danke, Portugal! Danke für ein weiteres historisches Ergebnis!“ Seine Partei habe das „seit 50 Jahren herrschende Zweiparteiensystem getötet“.
Obrigado Portugal! Obrigado por mais um resultado histórico!🇵🇹 pic.twitter.com/4OezSQJDT9
— André Ventura (@AndreCVentura) May 19, 2025
Aus Frankreich gratulierte der Chef des Rassemblement National (RN), Jordan Bardella: „Unsere Verbündeten in der Chega haben ihre Stimmen innerhalb weniger Jahre verdreifachen können und sich damit als mächtige politische Kraft etabliert.“ Die ehemalige RN-Chefin Marine Le Pen sprach ebenfalls von einem „bemerkenswerten Auftritt der Partei“.
Lors des élections législatives, nos alliés du parti Chega multiplient leur score par trois en quelques années et s’affirment comme une force politique majeure.
Félicitations à @AndreCVentura pour ce beau résultat et ce vent d’espérance qui souffle au Portugal ! 🇵🇹🇫🇷
— Jordan Bardella (@J_Bardella) May 19, 2025
Spanischer Vox-Vorsitzender jubelt über Chega-Erfolg
Der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Italiens, Matteo Salvini (Lega), gratulierte ebenfalls. Dem schloß sich auch der der niederländische rechte Politiker Geert Wilders an.
Der Vorsitzende der spanischen rechtskonservativen Partei Vox, Santiago Abascal, jubelte, daß „patriotische und konservative Kräfte in allen europäischen Nationen trotz der Brandmauer und der medialen Hegemonie der globalistischen Parteien“ wachsen. „Gratulation an meinen treuen Freund André Ventura“, schrieb Abascal.
Las fuerzas patriotas y conservadoras crecen en todas las naciones de Europa a pesar de cordones sanitarios y de la hegemonía mediática de los partidos globalistas. Enhorabuena a todos ellos y, especialmente, a mi querido amigo @AndreCVentura , quien ha dado todo, literalmente, y… https://t.co/H4F5ySKPlP
— Santiago Abascal 🇪🇸 (@Santi_ABASCAL) May 18, 2025
Wahlsieger fordert zum Erhalt der Brandmauer auf
Weniger begeistert zeigte sich der portugiesische Wahlsieger, der Vorsitzende des liberal-konservativen Wahlbündnisses Aliança Democrática, und portugiesische Ministerpräsident, Luís Montenegro. Noch am Abend der Wahl bekräftigte er, keine Koalition mit der Chega eingehen zu wollen: „Nein heißt Nein“. Er fordere alle anderen Parteien auf, verantwortlich zu handeln und kein Bündnis mit der Chega einzugehen, berichtete CNN-Portugal.
Ein solches Bündnis würde dem im Weg stehen, was die Portugiesen gewählt hätten, sagte Montenegro am Sonntag. Das portugiesische Volk wolle „diese Regierung und keine andere“. Über die Gründe des rechten Wahlerfolgs wolle er nicht spekulieren. „Ich bin kein Analyst.“ (lb)