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Kritik an deutschem Paternalismus: Polen fordert deutsche Beteiligung am Ausbau seiner Ostgrenze

Kritik an deutschem Paternalismus: Polen fordert deutsche Beteiligung am Ausbau seiner Ostgrenze

Kritik an deutschem Paternalismus: Polen fordert deutsche Beteiligung am Ausbau seiner Ostgrenze

Das Foto zeigt die Grenze zwischen Polen und Weißrußland
Das Foto zeigt die Grenze zwischen Polen und Weißrußland
Grenze Polens zu Weißrußland: Warschau sorgt sich vor Migranten und feindlichen Truppen. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Attila Husejnow
Kritik an deutschem Paternalismus
 

Polen fordert deutsche Beteiligung am Ausbau seiner Ostgrenze

Polen befestigt seine Grenze zur Abwehr von Migranten und einer militärischen Invasion. Der Deutschland-Beauftragte der polnischen Regierung fordert die Bundesrepublik nun auf, sich daran zu beteiligen. Nichts hält er dagegen von einem Vorstoß von Friedrich Merz.
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WARSCHAU. Der Deutschland-Beauftragte der polnischen Regierung, Krzysztof Ruchniewicz, hat gefordert, daß Deutschland sich finanziell am Ausbau polnischer Schutzanlagen an seiner östlichen Landesgrenze zu Weißrußland und Rußland beteiligen soll. „Selbstverständlich“ wolle Polen das, sagte er im Interview mit der Welt. „Es geht hier schließlich auch um die Sicherheit Deutschlands und Europas.“

Polen hat seinen Grenzschutz in den vergangenen Jahren mit Grenzbarrieren massiv verstärkt. Es wirft den Nachbarländern vor, Migration als Waffe einzusetzen, um politischen Druck auf die Europäische Union auszuüben. Im Rahmen des Programms „East Shield“ arbeitet Polen zudem daran, die Grenze weiter zu befestigen, um einer möglichen militärischen Invasion zu begegnen.

Kritisch äußerte sich Ruchniewicz zur Ankündigung von CDU-Chef Friedrich Merz, als Bundeskanzler Grenzkontrollen mit umfangreichen Zurückweisungen durchzusetzen. „Das würde zu keiner Lösung des Problems führen.“ Es dürfe keine „nationalen Alleingänge“ geben, mahnte der Pole. „Wir müssen es schaffen, die Grenzen in Europa offenzuhalten und unsere Außengrenze zu verteidigen.“

Deutschland behandle Polen wie einen Schüler

Mit Blick auf die Bedrohung durch Rußland warnte Ruchniewicz, in Sachen Infrastruktur sei man „immer noch im Kalten Krieg“. Er führte aus, „daß Transportwege für das Militär, Nachschubwege und viele mehr auch heute noch an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze enden. Da müssen wir etwas tun, und zwar schnell“. Zugleich müsse man in Aufrüstung investieren. „Die Zeit drängt, und auf Deutschland möchte eigentlich niemand mehr warten.“

Hinsichtlich einer wahrscheinlichen Kanzlerschaft von Merz zeigte Ruchniewicz sich zuversichtlich. „Ich freue mich, daß der künftige Bundeskanzler wiederholt eine engere Zusammenarbeit mit Polen angekündigt hat.“ Der Historiker kritisierte, Deutschland behandle Polen oft wie ein Lehrer einen Schüler. „Es gibt eine paternalistische deutsche Sicht auf die Nachbarn im Osten. Dieser Tage ist das weniger angemessen denn je. Ich denke, Deutschland sollte bald einen anderen, partnerschaftlichen Umgang mit Polen finden.“ (ser)

Grenze Polens zu Weißrußland: Warschau sorgt sich vor Migranten und feindlichen Truppen. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Attila Husejnow
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