NORTH DAKOTA. Greenpeace ist am Mittwoch von einem Gericht im US-Bundesstaat North Dakota zur Zahlung von 300 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Das Geld soll an den Betreiber einer Ölpipeline, Energy Transfer, gehen.
Das Unternehmen hatte der weltweit operierenden Nichtregierungsorganisation (NGO) eine gewalttätige und verleumderische Kampagne vorgeworfen – und nun Recht bekommen. Das teilte eine Greenpeace-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP mit.
Die NGO kritisierte, das Gerichtsverfahren diene dazu, sie „zum Schweigen zu bringen“. Es gehe in der Klage um Forderungen von 300 Millionen Dollar. Auf die Frage, ob diese hohe Strafe den Ruin von Greenpeace in den USA bedeute, wich dessen Rechtsanwältin Deepa Padmanabha aus.
Greenpeace prüft Berufung
Sie sagte, man müsse erst einmal die nächsten Schritte erörtern. Wahrscheinlich werde man in Berufung gehen. „Wir wissen, daß dieser Kampf noch nicht vorbei ist“, erklärte die Juristin.
Die rund 1.900 Kilometer lange Dakota Access Pipeline ist seit 2017 in Betrieb und verbindet Erdölfelder im Bundesstaat North Dakota mit einem Verteilzentrum im Bundesstaat Illinois. US-Präsident Donald Trump hatte die Rohrleitung in seiner ersten Amtszeit genehmigt, nachdem sein Vorgänger Barack Obama das Projekt auf Eis gelegt hatte.
Indianische Ureinwohner von den Stämmen der Standing Rock Sioux und der Cheyenne River Sioux, die in dem Gebiet heilige Stätten haben, waren juristisch gegen die Pipeline vorgegangen. Sie fürchteten eine Entweihung des Landes und eine Verseuchung des Trinkwassers durch mögliche Lecks an der Leitung. (fh)