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Brüssel: Brandmauer im EU-Parlament gefallen – Lieferkettengesetz entschärft

Brüssel: Brandmauer im EU-Parlament gefallen – Lieferkettengesetz entschärft

Brüssel: Brandmauer im EU-Parlament gefallen – Lieferkettengesetz entschärft

Ursula von der Leyen steht am Rednerpult im Plenarsaal des Europa-Parlaments, hinter ihr das blaue EU-Logo. Hinweis auf die Rolle der Kommission, die die Entschärfung des Lieferkettengesetzes angestoßen hatte. Nun ist die Brandmauer gefallen. Ursula von der Leyen im Plenarsaal des Europa-Parlaments: Die Kommission hatte die Lockerungen beim Lieferkettengesetz selbst vorgeschlagen. Foto: picture alliance / Anadolu | Dursun Aydemir
Ursula von der Leyen steht am Rednerpult im Plenarsaal des Europa-Parlaments, hinter ihr das blaue EU-Logo. Hinweis auf die Rolle der Kommission, die die Entschärfung des Lieferkettengesetzes angestoßen hatte. Nun ist die Brandmauer gefallen. Ursula von der Leyen im Plenarsaal des Europa-Parlaments: Die Kommission hatte die Lockerungen beim Lieferkettengesetz selbst vorgeschlagen. Foto: picture alliance / Anadolu | Dursun Aydemir
Ursula von der Leyen im Plenarsaal des Europa-Parlaments: Die Kommission hatte die Lockerungen beim Lieferkettengesetz selbst vorgeschlagen. Foto: picture alliance / Anadolu | Dursun Aydemir
Brüssel
 

Brandmauer im EU-Parlament gefallen – Lieferkettengesetz entschärft

Mit Stimmen rechts der Mitte lockert das EU-Parlament die Regeln zum Lieferkettengesetz. Dafür stimmen die europäischen Fraktionen von Union und AfD gegen Liberale und Linke. Jetzt trauern Grüne der Brandmauer hinterher.
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BRÜSSEL. Die europäischen Fraktionen rechts der Mitte haben die Brandmauer niedergerissen, um das Lieferkettengesetz zu entschärfen. 382 Abgeordnete stimmten für entsprechende Änderungen, 249 dagegen, 13 enthielten sich. Die Lockerungen folgten einem Vorschlag der EU-Kommission, die auf Druck der Wirtschaft Korrekturen angestrebt hatte.

Künftig sollen nur noch Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro unter die Vorgaben fallen. Vorgesehen ist außerdem, daß nicht mehr die gesamte Lieferkette überprüft werden muß, sondern nur noch Bereiche mit erhöhtem Risiko. Eine EU-weite Haftung für Verstöße soll entfallen.

Ein zuvor ausgehandelter Kompromiß zwischen Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberalen war im Oktober gescheitert. Beobachter im Parlament gingen davon aus, daß die Sozialdemokraten nicht geschlossen zugestimmt hatten. Die jetzt beschlossenen Änderungen erhielten deshalb auch Unterstützung der Rechtsnationalen.

Grüne trauern Brandmauer hinterher

Die Grünen-Abgeordnete Terry Reintke warf Manfred Weber (CDU) vor, das Bündnis rechts der Mitte ermöglicht zu haben. Europa habe „heute verloren“, schrieb sie auf X und kritisierte eine Verwässerung des Schutzes vor Kinderarbeit und Umweltzerstörung. „Im EU-Parlament durchlöchern Manfred Webers Konservative heute die Brandmauer.“

Die AfD wertete das Ergebnis dagegen als Durchbruch. Parteichefin Alice Weidel erklärte auf X, eine „fraktionsübergreifende Mehrheit“ habe dafür gesorgt, daß Teile des Green Deal im Papierkorb verschwänden und Unternehmen von Bürokratie entlastet würden. Der Vorsitzende der ESN-Fraktion, René Aust (AfD), versprach: „Das ist erst der Beginn einer vernünftigen Politik.“

EVP-Fraktionschef Weber sprach von einem guten Tag für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. „Heute ist der Tag des „Endes der europäischen Bürokratie“, schrieb er auf X. Europa könne nun in eine „strahlende“ Zukunft blicken. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zuvor mehrfach eine Korrektur der ursprünglichen Regelungen gefordert und eine rasche Einigung angemahnt.

Die Beschlüsse gehen nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Staaten. Mehrere Regierungen drängen auf einen Abschluß bis Jahresende. (sv)

Ursula von der Leyen im Plenarsaal des Europa-Parlaments: Die Kommission hatte die Lockerungen beim Lieferkettengesetz selbst vorgeschlagen. Foto: picture alliance / Anadolu | Dursun Aydemir
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