SYDNEY. Hunderte von Demonstranten haben sich am Montag vor einer Kirche im australischen Sydney versammelt, nachdem ein Mann dort zuvor einen orthodoxen Priester mit einem Messer angegriffen hatte. Die Attacke ereignete sich während eines Gottesdienstes, der live im Internet übertragen wurde. Ein Video, das die Tat zeigt, rief in sozialen Netzwerken Empörung und Entsetzen hervor. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen in Gewahrsam, wie die Tageszeitung The Daily Telegraph berichtete. Drei weitere Personen wurden bei dem Angriff demnach verletzt.
Ein bislang nicht identifizierter Mann stürmte während des Gottesdienstes auf den Priester zu und stach anschließend mehrfach auf ihn ein. Nach Angaben der Polizei sind die Verletzungen des Geistlichen nicht lebensbedrohlich. Mindestens ein Augenzeuge sagte, daß der Täter während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen habe.
Videographer @Chriscoveries was outside the Sydney church where a bishop and others were stabbed. He interviews a witness who claims the unidentified assailant repeatedly praised Allah in the attack. pic.twitter.com/wowUNStxb7 https://t.co/NZc0jvAU4B
— Andy Ngô 🏳️🌈 (@MrAndyNgo) April 15, 2024
Nach Bekanntwerden der Tat versammelte sich vor der Kirche eine Menschenmenge und forderte die Polizei auf, ihnen den Tatverdächtigen auszuhändigen. Einige Menschen präsentierten Kreuze und andere christliche Symbole. Teilweise mußten die Polizeibeamten Tränengas einsetzen, um die Menge auseinanderzutreiben und die Gegend verlassen zu können.
“Bring him out!” A crowd of over 5000 angry Australian Christians surrounded the church in Sydney where hundreds of riot police officers were guarding the „man“ who attacked the bishop and the faithful. pic.twitter.com/vM8DVwQCgl
— RadioGenoa (@RadioGenoa) April 15, 2024
Tat geschah zwei Tage nach weiterem Messerangriff
Einige Demonstranten sollen sich Auseinandersetzungen mit den Beamten geliefert und dabei Einsatzfahrzeuge beschädigt haben, teilte die Polizei. Die Kirche rief in den sozialen Netzwerken dazu auf, das Gelände zu verlassen: „Wir bitten alle, die sich auf dem Kirchengelände aufhalten, in Ruhe zu gehen.“ Auch sei es der „Wunsch des Bischofs und des Vaters, daß Sie auch für den Täter beten“.
Die Tat ereignete sich zwei Tage nachdem ein 40jähriger sechs Menschen mit einem Messer in einem Einkaufszentrum in Sydney ermordet hatte und anschließend von der Polizei erschossen worden war. Nach Aussagen seines Vaters hatte der Täter unter einer psychischen Krankheit gelitten und war frustriert über seinen Mangel an sozialen Kontakten und sein Unvermögen, eine Partnerin zu finden. (lb)