BEIRUT/JERUSALEM. Die libanesische Terrororganisation Hisbollah hat am Mittwoch mindestens 160 Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Bei dem Beschuß handele es sich um eine Vergeltungsaktion für die Tötung ihres Kommandeurs Taleb Abdullah durch das israelische Militär, teilte die Miliz nach einem Bericht der Presseagentur Associated Press mit.
Der Angriff ereignete sich, während US-Außenminister Antony Blinken (Demokraten) sich gerade in Israel aufhielt, um einen Waffenstillstand zu vermitteln. Bislang hatten sich weder Israel noch die Hamas auf Bedingungen einigen können. Die palästinensische Hamas hatte am Dienstag mehrere Änderungswünsche für einen Waffenstillstand geäußert.
Met with Indonesian Defense Minister and President-Elect @prabowo, as well as @MalaysiaMFA Foreign Minister Dato’ Seri Mohamad Hasan here in Jordan. We talked about the importance of Hamas accepting the ceasefire proposal that is on the table. pic.twitter.com/v7KToJS62D
— Secretary Antony Blinken (@SecBlinken) June 11, 2024
Nach Angaben des israelischen Militärs handelt es sich bei dem Raketenbeschuß um einen der größten Angriffe seit dem 7. Oktober. Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet. Einige der Raketen sollen Wald- und Buschbrände ausgelöst haben.
Hisbollah setzt auf Drohnenangriffe
Der getötete Hisbollah-Kommandeur soll einer der hochrangigsten Militärs sein, den die israelische Armee bislang ausschalten konnte. Abdullah soll für große Teile der libanesischen Front verantwortlich gewesen sein, inklusive der Gegend im Südosten des Landes, die an die israelische Stadt Kirjat Schmona grenzt. Dorthin hatte die Hisbollah in den vergangenen Tagen immer wieder Raketen abgefeuert.
Bei israelischen Angriffen auf die libanesische Bekaa-Ebene sollen nach Angaben der libanesischen Behörden in den vergangenen Wochen ein Zivilist und getötet und sechs weitere verletzt worden sein. Das israelische Militär erklärte, die Militärschläge seien gegen Ziele der Hisbollah gerichtet gewesen, von denen zuletzt vermehrt Drohnenangriffe gegen israelische Ziele geflogen worden seien, berichtete die ARD. (lb)