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Migrationskrise: Großbritannien: Ruanda-Plan feiert Teilerfolg im Parlament

Migrationskrise: Großbritannien: Ruanda-Plan feiert Teilerfolg im Parlament

Migrationskrise: Großbritannien: Ruanda-Plan feiert Teilerfolg im Parlament

Großbritanniens Premier Rishi Sunak wirbt im Unterhaus für seinen Ruanda-Plan
Großbritanniens Premier Rishi Sunak wirbt im Unterhaus für seinen Ruanda-Plan
Großbritanniens Premier Rishi Sunak wirbt im Unterhaus für seinen Ruanda-Plan Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jessica Taylor
Migrationskrise
 

Großbritannien: Ruanda-Plan feiert Teilerfolg im Parlament

Es ist das Prestigeprojekt der britischen Regierung unter Premierminister Sunak: Migranten sollen in Zukunft nach Ruanda ausgeflogen werden, bis dort über ihr Asylgesuch entschieden wird. Nun hat der Gesetzentwurf eine erste wichtige Hürde genommen.
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LONDON. Großbritanniens Regierung hat einen Etappensieg bei ihrem Vorhaben gewonnen, Migranten künftig nach Ruanda auszufliegen, um dort über deren Asylgesuch zu entscheiden. „Wir wollen die Flüchtlingsboote stoppen und wir haben einen Plan dafür, der funktioniert“, warb Premierminister Rishi Sunak (Konservative) am Mittwochabend laut der Tageszeitung Daily Mail während der Debatte über das „Gesetz zur Sicherheit Ruandas“ im britischen Unterhaus.

Der Entwurf erreichte mit den Stimmen von Konservativen und Unabhängigen eine Mehrheit von 319 Abgeordneten. 267 Parlamentarier stimmten dagegen darunter Labour, Liberaldemokraten und schottische Nationalisten.

Parteirebellion bei den Konservativen überstimmt

Der britische Minister für illegale Migration, Michael Tomlinson (Konservative), zeigte sich zuversichtlich, daß das Gesetz bis zu 94 Prozent der illegalen Migration über den Ärmelkanal verhindern werde. Der Umweg über Ruanda schrecke Illegale wirksam ab, argumentierte er. Zuvor hatte der rechte Parteiflügel der Konservativen um die ehemalige Innenministerin Suella Braverman angekündigt, gegen die Gesetzesvorlage zu stimmen, da diese ihm nicht weit genug ging. „Das Ruanda-Gesetz wird die Bootsflüchtlinge nicht aufhalten“, schrieb Braverman nach der Abstimmung auf X.

Der Entwurf werde, sollte er rechtskräftig werden, Großbritannien in einen Rechtsstreit mit dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof verwickeln. In der Vergangenheit forderte sie daher wiederholt, Großbritannien müsse dessen Rechtsgrundlage, die Europäische Menschenrechtskonvention, verlassen. „Ich kann nicht für ein Gesetz stimmen, das zum Scheitern verurteilt ist“, monierte die 43jährige. Die Briten verdienten eine ehrliche Politik, weshalb sie ihre Stimme gegen den Entwurf abgegeben habe.

Oberhaus kann Ruanda-Bill noch abschmettern

Neben ihr haben zehn weitere konservative Parteirebellen gegen den Plan gestimmt. Bei einer Probeabstimmung am Dienstagabend waren es noch 60 „Tories“, die Premierminister Sunak die Gefolgschaft verweigert hatten.

Nun wird das „Gesetz zur Sicherheit Ruandas“ in die zweite Parlamentskammer, das „House of Lords“ delegiert, wo es noch einmal überarbeitet werden könnte. Auch eine Rücküberweisung an das Unterhaus ist möglich. (fw)

Großbritanniens Premier Rishi Sunak wirbt im Unterhaus für seinen Ruanda-Plan Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jessica Taylor
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