JERUSALEM. Nach der Terroroffensive der Hamas haben die Parteien der israelischen Koalition und Opposition eine gemeinsame Notstandsregierung gebildet. Das Abkommen sieht vor, daß im Parlament (Knesset) bis auf weiteres ausschließlich Gesetze und Beschlüsse beraten werden, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Hamas stehen.
Zum vorerst fünfköpfigen Kriegskabinett gehören Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, sein Verteidigungsminister Joaw Galant und dessen Amtsvorgänger, der Oppositionspolitiker Benny Gantz. Als Beobachter wirken der Minister für strategische Aufklärung Ron Dermer mit, ebenso wie der ehemalige Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte und Gantz‘ Parteikollege Gadi Eizenkot. Ein sechster Platz wird für den Oppositionsführer Jair Lapid freigehalten, der der Partei Jesch Atid angehört.
Zahl der Toten in Israel steigt weiter
Zuvor hatten sich Netanjahu und Gantz zu mehreren Gesprächen in Tel Aviv getroffen. Zuletzt am Mittwochmorgen im Hauptquartier der Streitkräfte, wo es zu einer Einigung kam. Experten sehen die Bemühungen um eine Notstandsregierung als Zeichen einer bevorstehenden Bodenoffensive Israels in den Gazastreifen.
Hintergrund ist die Terroroffensive der Hamas am vergangenen Samstag morgen. Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf 1.200 angestiegen, hunderte Israelis gelten als vermißt oder entführt. Im Land selbst wurden bereits über 300.000 Reservisten mobilisiert. (JF)