BERN. Trotz Verlusten ist die SVP als stärkste Partei aus der Nationalratswahl in der Schweiz hervorgegangen. Die Volkspartei schnitt mit 26,3 Prozent laut einer ersten Hochrechnung des SRF um rund drei Prozentpunkte schwächer ab als noch vor vier Jahren.
Auch die Sozialdemokraten (16,5 Prozent; minus 2,3) und die FDP (15,2 Prozent; minus 1,2) verloren. Klarer Gewinner und voraussichtlich stärker als die christdemokratische CVP (12 Prozent; plus 0,4) sind die Grünen. Sie werden mit 12,7 Prozent und einem Zugewinn von 5,6 Prozentpunkten viertstärkste Kraft.
Keine Mehrheit mehr für SVP und FDP
Im Vorfeld der Wahl war spekuliert worden, die Grünen könnten zusammen mit den Grünliberalen (7,6 Prozent; plus drei) einen Bundesratssitz per Kampfkandidatur anstreben. In dem Gremium verfügen die Sozialdemokraten, die Freisinnigen und die SVP jeweils über zwei, die CVP über einen Sitz. Am wahrscheinlichsten ist dabei ein Angriff auf den Bundesratssitz des Tessiner FDP-Politikers Ignazio Cassis, der derzeit die Verantwortung für das Außendepartement trägt.
Mit dem Ergebnis ist auch klar, daß SVP und FDP ihre knappe Mehrheit im Nationalrat verloren haben. Allerdings hatte die FDP in den vergangenen vier Jahren ohnehin häufiger das Lager gewechselt und im Parlament immer wieder zusammen mit den Sozialdemokraten gestimmt. (tb)