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Szydło-Rücktritt: Morawiecki wird neuer polnischer Ministerpräsident

Szydło-Rücktritt: Morawiecki wird neuer polnischer Ministerpräsident

Szydło-Rücktritt: Morawiecki wird neuer polnischer Ministerpräsident

Morawiecki
Morawiecki
Polens neuer Premierminister, Mateusz Morawiecki Foto: picture alliance / NurPhoto
Szydło-Rücktritt
 

Morawiecki wird neuer polnischer Ministerpräsident

Der bisherige stellvertretende Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wird neuer polnischer Regierungschef. Die Regierungsumbildung beschloß der Vorstand der sozialkonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) am Donnerstag in Warschau.
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WARSCHAU. Der bisherige stellvertretende Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wird neuer polnischer Regierungschef. Die Regierungsumbildung beschloß der Vorstand der sozialkonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) am Donnerstag in Warschau. Am Abend hatte Ministerpräsidentin Beata Szydło ihren Rücktritt erklärt, nachdem sie am Vormittag desselben Tages noch ein Mißtrauensvotum der Opposition unter Führung der Bürgerplattform (PO) überstanden hatte.

Morawiecki war bisher Wirtschafts- und Finanzminister in der seit November 2015 amtierenden Regierung. Seit Juli gab es Gerüchte, PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński wolle Szydło ablösen und möglicherweise selbst das Amt des Premiers übernehmen. Die über die PiS-Wählerschaft hinaus im Volk beliebte 54jährige war seit dem Wahlsieg der Konservativen Ministerpräsidentin.

Szydło soll Stellvertreterin werden

Nach Informationen der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita soll Kaczyński sich dafür ausgesprochen haben, Szydło im neuen Kabinett mit dem Amt des Vizepremiers zu betrauen. Die Regierung Morawiecki soll am kommenden Dienstag im Sejm vereidigt werden. Gegenwärtig sollen keine weiteren Veränderungen der Ressortchefs vorgenommen werden.

Der 1968 in Breslau geborene Wirtschaftsexperte Mateusz Morawiecki trat der Partei von Jarosław Kaczyński erst vor eineinhalb Jahren bei. Von 2007 bis 2015 war er Vorstandsvorsitzender der Bank Zachodni WBK. Unter seiner Führung wurde diese zum drittgrößten Kreditinstitut Polens.

Ende der neunziger Jahre war Morawiecki als Wirtschaftsexperte an den Verhandlungen für die Beitrittsbedingungen Polens zur EU beteiligt. Von 1998 bis 2002 war er Abgeordneter des niederschlesischen Regionalparlaments (Sejmik) in Breslau für die konservative „Wahlaktion Solidarität“ (AWS).

Morawiecki ist Deutschlandkenner

Morawiecki kennt Deutschland von zahlreichen Studien- und Arbeitsaufenthalten. So absolvierte er 1995 an der Universität Hamburg ein Aufbaustudium in Europarecht und wirtschaftlicher Integration, in den Jahren 1996 und 1997 führte er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Forschungsvorhaben in Bankwesen und Makroökonomie durch.

In den achtziger Jahren engagierte sich Morawiecki in der 1982 durch seinen Vater gegründeten Untergrundorganisation „Kämpfende Solidarität“ (Solidarność Walcząca, SW), die für ein nicht-sozialistisches, unabhängiges Polen eintrat. (ru)

Polens neuer Premierminister, Mateusz Morawiecki Foto: picture alliance / NurPhoto
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