TULLN. Die niederösterreichische Stadt Tulln hat nach einer am Dienstag bekanntgewordenen Vergewaltigung einer 15jährigen die weitere Aufnahme von Asylsuchenden verweigert. „Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylbewerbern, die das Gastrecht mißbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert“, teilte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) mit.
Ende April war ein 15 Jahre altes Mädchen beim Messegelände Tulln mutmaßlich von drei Asylbewerbern vergewaltigt worden, berichtete die Kronen-Zeitung. Während zwei der Männer sie festhielten, verging sich der dritte an ihr.
Bei ihren Ermittlungen hatte sich die Polizei auf ein nahegelegenes Containerdorf für Flüchtlinge konzentriert. 59 Männer mußten DNS-Proben abgeben. Die vollständigen Ergebnisse sollen in rund zwei Wochen vorliegen, bei einem Afghanen gab es bereits einen Treffer. Er sitzt seit Dienstag in Haft.
FPÖ geht Aufnahmestopp nicht weit genug
Eisenschenk habe sofort nach Bekanntwerden der Nachricht dem Land Niederösterreich mitgeteilt, daß Tulln bis auf weiteres keine zusätzlichen Asylsuchenden mehr aufnimmt. Damit solle der notwendige Freiraum geschaffen werden, „der nötig ist, um die Vorkommnisse zu analysieren“.
Für die FPÖ geht diese Maßnahme nicht weit genug. Ihr Landtagsabgeordneter Christian Hafenecker sagte, es handele sich um einen „Fall fürs Parlament“. Er forderte von Bundesinnenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) „vollständige Aufklärung“. Ein „bloßer Aufnahmestopp wie ihn der Bürgermeister jetzt scheinheilig fordert, ist zu wenig“, mahnte Hafenecker. (ls)