PRAG. Zwei Tage vor dem Besuch von Angela Merkel in Tschechien geht die Regierung in Prag auf Konfrontationskurs zur Asylpolitik der Kanzlerin. Ministerpräsident Bohuslav Sobotka bekräftigte am Mittwoch, es gebe „unterschiedliche Sichtweisen“ in dieser Frage.
„Wir haben hier keine muslimische Gemeinschaft. Und um ehrlich zu sein, wir wollen nicht, daß sich hier eine große muslimische Gemeinschaft bildet“, sagte der Sozialdemokrat nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Aus diesem Grund lehne sein Land die immer wieder geforderte Verteilung der Asylsuchenden auf alle EU-Staaten ab.
Es seien schließlich die Nationalstaaten, die „die Sicherheit der Menschen gewährleisten“. Sie müßten deswegen auch entscheiden, wie hoch die Zahl der Einwanderer liegt. Tschechien könne sich nicht wie Deutschland verhalten – „insbesondere, das Hereinströmen einer großen Zahl von Menschen zuzulassen, ohne den Überblick zu haben“. (ho)