BRÜSSEL. Mehrere ehemalige EU-Kommissare beziehen immer noch Übergangszahlungen, berichtet die Zeit. Demnach erhalten 16 frühere Kommissare jährlich mindestens 99.996 Euro pro Kopf von der Europäischen Union, obwohl die meisten längst neue gut bezahlte Posten in Politik oder Wirtschaft haben.
Brüssel hatte sich wochenlang geweigert, die Dokumente an die Zeitung weiterzuleiten. Erst als das Blatt mit einer Klage vor dem EU-Gerichtshof drohte, stellte die EU-Kommission die Namen der Geldempfänger bereit.
Bis zu drei Jahre 40 bis 65 Prozent des Grundgehalts
Auf der Liste sind unter anderem Rumäniens Premierminister Dacian Cioloș und der polnische EU-Abgeordnete Janusz Lewandowski, einst Kommissare für Landwirtschaft und Haushalt.
Das 1967 beschlossene Übergangsgeld sieht vor, daß ausgeschiedene Kommissare bis zu drei Jahre lang 40 bis 65 Prozent ihres einstigen Grundgehalts von mindestens 20.832 Euro pro Monat beziehen können. So soll verhindert werden, daß sie zum Ende ihrer Amtszeit Absprachen mit Unternehmen treffen und anschließend schnell in die Wirtschaft wechseln. (gb)