HOMS. Der Islamische Staat hat offenbar das Kloster Mar Elian in Syrien vernichtet. Im Internet veröffentlichte Bilder zeigen, wie die moslemische Terrormiliz das Sakralgebäude mit Planierraupen einebnet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Auch die christlich-assyrische Nachrichtenagentur Aina bestätigte die Zerstörung. Anfang des Monats hatten IS-Kämpfer den Ort Karjatain bei Homs eingenommen.
Mar Elian wurde 423 in Erinnerung an den Märtyrer Elian gegründet. Die Fresken des Klosters aus dem sechsten Jahrhundert, die Szenen aus dem Leben Jesu und seiner Jünger zeigen, zählten zu den künstlerisch wichtigsten noch vorhandenen Zeugnissen christlicher Kultur in Syrien. In dem Ort lebten bis vor kurzem rund 2.000 Christen, über deren Schicksal derzeit nichts Genaueres bekannt ist.
Erst vor wenigen Tagen wurde die Ermordung des Chef-Archäologen von Palmyra, Khaled al-Asaad, bekannt. Der anerkannte Hellenist hatte sich geweigert, das Unesco-Weltkulturerbe vor der heranrückenden Miliz zu verlassen. Ein Foto zeigt die an den Armen aufgehängte, enthauptete Leiche des 82 Jahre alten Wissenschaftlers, den Kopf zwischen die Beine gelegt. (FA)