MÜNCHEN. Oskar-Preisträger und Regisseur Clint Eastwood hat scharfe Kritik an der amerikanischen Außenpolitik geäußert. „Wir versuchen ständig, andere Kulturen zur Demokratie zu erziehen, obwohl sie eine komplett andere Mentalität haben. Vielleicht brauchen manche Kulturen einen Diktator, damit das System funktioniert“, sagte Eastwood dem Focus.
Das Problem sei, daß die meisten Diktatoren ab einem gewissen Punkt nur noch das eigene Wohl im Sinne hätten und nicht das der Menschen. Die USA hätten zwar Saddam Hussein gestürzt, aber am Ende komme der Nächste an die Macht, der genauso schlimm sei, wenn nicht noch schlimmer.
Kritik am Sturz von Gaddafi
„In Libyen war es auch so. Wir dachten, wir sind die Heilsbringer, aber ist das Land nun wirklich besser dran?“ Schließlich herrsche dort nun Chaos und Krieg und die IS-Milizen sorgten für Terror.
„Gaddafi war ein Tyrann, klar. Aber wenigstens lebten die Menschen in Frieden unter seinem Regime. Nun ist die ganze Region noch instabiler geworden“, kritisierte der Hollywood-Star, dessen neuer Film „American Sniper“ in dieser Woche in Deutschland in den Kinos anläuft. (krk)