WIEN. Der österreichische Polit-Neuling und EU-Kritiker Frank Stronach hat die Wiedereinführung der Todesstrafe gefordert. Diese müßte bei „Berufskillern“ angewandt werden, da sie die Rechtssicherheit im Land gefährdeten, sagte der Multimillionär und Gründer des Magna-Konzerns den Vorarlberger Nachrichten.
Auch Kinderschänder müßten nach Ansicht des 80jährigen härter bestraft werden, allerdings nicht mit dem Tod. Die Todesstrafe war in Österreich 1950 abgeschafft worden.
Kritik von ÖVP
Die ÖVP warf Stronach wegen der Forderung Effekthascherei im Wahlkampf vor. „Wir haben – Gott sei Dank – keine Todesstrafe in Österreich“, betonte Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP). In Österreich gebe es hohe menschenrechtliche Standards, was eine Wiedereinführung der Todesstrafe verbiete. Stronachs Partei, „Tema Stronach“, teilte daraufhin mit, bei der Äußerung handle es sich um die persönliche Meinung des Unternehmers, die nicht ins Parteiprogramm aufgenommen werde.
Das Team Stronach hatte bei den Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich im März erste Erfolge für sich verbuchen können, wo die Partei auf 11,3 beziehungsweise 9,8 Prozent kam. Während sie im April in Tirol an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, gelang ihr im Mai in Salzburg mit 8,3 Prozent der Stimmen der Sprung ins Landesparlament. Umfragen zur Nationalratswahl Ende September sehen das Team Stronach bei um die zehn Prozent. (krk)