WIEN. Ein Star-Wars-Bausatz der Firma Lego hat für Empörung bei der Türkischen Gemeinde in Österreich gesorgt. Das dargestellte Gebäude, ein Palast des Film-Bösewichtes Jabba der Hutte, erinnere an eine Moschee oder Kirche, monierte die Gemeinde. Sie forderte den dänischen Kinderspielzeughersteller auf, sich für die Verletzung religiöser und kultureller Gefühle öffentlich zu entschuldigen.
„Es ist offensichtlich, daß für die Figur des häßlichen Bösewichts Jabba und die ganze Szenerie rassistische Vorurteile und gemeine Unterstellungen gegenüber den Orientalen und Asiaten als hinterlistige und kriminelle Persönlichkeiten bedient wurden.“ Die Türkische Kulturgemeinde Österreich kündigte an, juristische Schritte wegen angeblicher Volksverhetzung zu prüfen.
Die türkische Lobby-Gruppe stellte zudem einen Fragekatalog an Lego auf, in dem es unter anderem heißt: „Werden die religiösen Gefühle vom Lego-Hersteller beachtet und inwiefern?“ Zudem wollte der Kulturverein wissen, ob sich der Spielzeughersteller für die „ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt in Europa“ einsetzt. Eltern und Pädagogen seien gefordert, „kein Kriegsspielzeug oder diskriminierendes Spielzeug zu kaufen oder zu schenken“. (ho)