KOPENHAGEN. Auf den dänischen Historiker und Islamkritiker Lars Hedegaard ist ein Anschlag verübt worden. Ein etwa 20 bis 25 Jahre alter Mann mit ausländischem Erscheinungsbild hatte sich am Dienstag der Wohnung Hedegaards in Frederiksberg mit dem Vorwand genähert, ein Paket abliefern zu wolle, berichten dänische Medien. Als er den 70jährigen Islamkritiker erblickte, zog er plötzlich eine Waffe und schoß auf ihn.
Allerdings verfehlte der Täter Hedegaard. Der Versuch, weitere Schüsse abzugeben, scheiterte laut Polizeiangaben an einer Ladehemmung, worauf der Attentäter flüchtete. Nun fahndet die Polizei nach einem „dunkel aussehenden Mann“ mit dichtem, dunklem Haar.
Angriff auf die Meinungsfreiheit
Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt (Sozialdemokraten) verurteilte den Angriff „aufs schärfste“. Die „abscheuliche Tat“ sei ein Versuch, Hedegaard an der Ausübung seiner Meinungsfreiheit zu hindern.
Hedegaard hatte in der Vergangenheit mit kritischen Äußerungen zum Islam mehrfach für Aufsehen gesorgt. So bezeichnete er den modernen Islamismus, zu dem sich fast alle dänischen Imame bekennen würden, als „politische Ideologie“, vergleichbar mit dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus. (krk)