BOZEN. Die Südtiroler Schützen haben zu einer Großdemonstration unter dem Motto „Ohne Rom in die Zukunft“ aufgerufen. Da die römische Zentralregierung sich weigere, eine Vielzahl von italienischen „faschistischen Schandmälern“ in der autonomen Region zu entfernen, wolle man sich „nun friedlich, aber mit Nachdruck vom italienischen Staat verabschieden“, teilten die Schützen am Mittwoch mit. Der „Freiheitsmarsch“ soll am 14. April in Bozen stattfinden.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Protestkundgebung gegen Denkmäler aus der Zeit von Benito Mussolini gegeben. Dabei waren die deutschsprachigen Südtiroler immer wieder auch von Mussolini-Anhängern und Neofaschisten beleidigt und angegriffen worden. Mehrere nationalistische italienische Gruppierungen kündigten auch für dieses Jahr Gegendemonstrationen an.
Freiheitliche stellen Verfassungsentwurf vor
Die Südtiroler Freiheitsbewegung hatte in den vergangenen Wochen an Dynamik gewonnen. Ebenfalls am Mittwoch stellte die Freiheitliche Partei einen Verfassungsentwurf für einen „Freistaat Südtirol“ vor. Dieser sieht eine Volksabstimmung über das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung, eigene Sicherheitskräfte und einen Schutz der italienischsprachigen Minderheit vor. Da die italienischen und auch die große Südtiroler Volkspartei (SVP) den Vorschlag ablehnen, sind die Chancen auf eine Umsetzung vorläufig gering.
Die Freiheitlichen stellen seit den vergangenen Regionalwahlen fünf der 35 Abgeordneten im Landtag. Die SVP kommt auf 18 Sitze, die Süd-Tiroler Freiheit auf zwei und die italienischen Parteien zusammen auf sieben Mandate. Darunter ist ein Parlamentarier der neofaschistischen Unitalia. (ho)