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Rußland: Putin will Patriotismus stärken

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Rußland
 

Putin will Patriotismus stärken

Auf persönliche Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekommt die patriotische Erziehung des Volkes eine eigene Verwaltungsstelle im Kreml. Mit ihr sollen die geistig-moralischen Grundlagen in der russischen Gesellschaft gestärkt werden.
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Der russische Präsident Wladimir Putin will den Patriotismus seiner Landsleute stärken Foto: Wikimedia/Kremlin.ru mit CC-Lizenz https://bit.ly/EAMLj

MOSKAU. Auf persönliche Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekommt die patriotische Erziehung des Volkes eine eigene Verwaltungsstelle im Kreml.

Vergangenen Samstag unterschrieb Putin einen Erlaß über die Einrichtung eines neuen Gremiums im Präsidialamt, das die „patriotische Erziehung sowie die geistig-moralischen Grundlagen in der russischen Gesellschaft“ stärken soll, meldete die Tageszeitung Kommersant am Montag. Zum Leiter des Gremiums mit zunächst 30 bis 35 Mitarbeitern wurde der Vizechef der Präsidialverwaltung des Inneren, Pawel Senkowitsch, ernannt.

Patriotismus als Fundament für die Zukunft

Wie die Zeitung unter Berufung auf Kremlkreise berichtete, sorgt sich Putin seit langem wegen nachlassender Vaterlandsliebe in der russischen Gesellschaft. Bei einer Sonderberatung zu Fragen der patriotischen und geistigen Erziehung Mitte September in Krasnodar stellte der russische Präsident fest: „Das kulturelle Selbstbewußtsein, der Werte-Kodex sind Gegenstand eines harten Konkurrenzkampfes, einer offenen Konfrontation im Bereich der Informationsvermittlung und einer gut arrangierten propagandistischen Attacke.“

Putin verwies darauf, daß die „Entstellung des nationalen historischen und moralischen Selbstbewußtseins ganze Staaten in die Katastrophe geführt“ habe.

Das einzige Fundament, auf dem die Zukunft des Landes aufgebaut werden könne, sei der Patriotismus. Dabei sollten die besten Erfahrungen des zaristischen Russlands und der Sowjetunion genutzt werden, allerdings ohne etwas zu idealisieren und nichts genauso zu wiederholen, „was es in den alten Zeiten gab“. Bei der Beratung rief der Präsident dazu auf, Kadetten- und Kosakenhochschulen zu unterstützen und nationale Sportarten zu fördern.

Umbenennung Wolgograds in Stalingrad?

Wie der Kommersant weiter berichtete, sollen vor Beginn des Programms zur Stimulierung der Vaterlandsliebe entsprechende soziologische Studien durchgeführt werden und ähnliche Erfahrungen anderer Länder, darunter der USA, in die Arbeit einfließen.

Erst kürzlich berichtete die Nezawisimaja gazeta von Bestrebungen innerhalb der Regierung, die auf eine Stärkung des Verteidigungswillens im russischen Volk und die Schaffung einer neuen patriotischen Ideologie abzielen. In dem Zusammenhang verwies das Blatt auf Gerüchte aus Putins Umgebung, die eine Rückbenennung Wolgograds in Stalingrad suggerierten.

Die Zeitung bezog sich ferner auf einen Ausspruch Putins aus seiner Zeit als Ministerpräsident: In bezug auf die Fußball-WM 2018 in Rußland, zu deren elf Austragungsorten auch Wolgograd gehört, hatte Putin gesagt: „Wie sollen wir denn siegen ohne Stalingrad?“ Am 2. Februar 2013 wird der 70. Jahrestag des sowjetischen Sieges von Stalingrad in Rußland pompös gefeiert werden. (ru)

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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