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Großbritannien: Pflegeeltern verlieren Kinder wegen UKIP-Mitgliedschaft

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Großbritannien
 

Pflegeeltern verlieren Kinder wegen UKIP-Mitgliedschaft

Britische Behörden haben einem Ehepaar ihre drei Pflegekinder entzogen, weil sie Mitglied der UK Independent Party (UKIP) sind. Die zuständige Direktorin der Kinder- und Jugendabteilung von Rotherham bestätigte, daß die Maßnahme politische Gründe hatte.
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UKIP-Chef Nigel Farage 2009 Foto: wikimedia/ Euro Realist Newsletter mit CC-Lizenz https://bit.ly/1I2o

SHEFFIELD. Britische Behörden haben einem Ehepaar ihre drei Pflegekinder entzogen, weil sie Mitglied der UK Independent Party (UKIP) sind. Nach einem Bericht des Telegraph sind der Mann und die Frau aus dem nordenglischen Rotherham seit sieben Jahren staatlich anerkannte Pflegeeltern und haben in dieser Zeit dutzende Kinder betreut, auch über Zeiträume von mehreren Jahren.

Die drei Pflegekinder, darunter ein Baby, waren im September bei dem Ehepaar untergebracht worden. Am Wochenende erhielten die beiden, die zum Schutz der Kinder nicht namentlich genannt werden möchten, überraschend Besuch von einem Sozialarbeiter des Labour-geführten Gemeinderats, der die Kinder mitnahm.

Entzug hatte politische Gründe

Er begründete dies laut der Pflegemutter damit, daß die beiden früheren Labour-Anhänger Mitglieder der „rassistischen UKIP“ seien. Gegenüber dem BBC Radio bestätigte Joyce Thacker, Direktorin der Kinder- und Jugendabteilung des Gemeinderats von Rotherham, daß die Maßnahme politische Gründe hatte. „Es gibt in UKIP einige harte Ansichten und wir müssen an die Zukunft der Kinder denken. Diese Kinder haben einen EU-Migrationshintergrund und UKIP hat klargemacht, daß sie Multikulturalismus beenden wollen und ich muß mich daher fragen, wie sensibel ich gegenüber den Kindern bin.“

Thacker bestätigte in dem Interview auch, daß der Entzug der Kinder nichts mit der Qualität der Unterbringung zu tun hatte. Die Pflegemutter sagte dem Telegraph: „Diese Kinder wurden geliebt und sie wurden genauso behandelt wie unsere eigenen. Wir hätten diese Kinder nie genommen, wenn wir Rassisten wären.“

Nigel Farage geschockt

UKIP-Chef Nigel Farage zeigte sich gegenüber BBC Radio schockiert über die Entscheidung: „Ich bin sehr zornig. Es handelt sich um politische Vorurteile der schlimmsten Sorte. Das ist der typische Fanatismus, den man von der Labour-Partei und den von ihr geführten Räten kennt.“

Großbritanniens Erziehungsminister Michael Gove (Konservative) nannte die Entscheidung im Telegraph „unhaltbar“. Ich glaube, daß es falsch ist, Kinder aus einem liebenden Heim zu entreißen nur wegen der Ansichten, die den Eltern zugeschrieben werden. Gerade in einem Moment, in dem wir mehr Pflegeeltern wollen. Wir brauchen weniger Ideologie, wenn es darum geht, sicherzustellen, daß Kinder liebevoll untergebracht sind.“ (tb)

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