TEL AVIV. Die israelische Regierung hat eine schnellere Entschädigung jüdischer Zwangsarbeiter gefordert. Premierminister Benjamin Netanjahu setzte das Thema laut einem Bericht des Spiegel auf die Tagesordnung des deutsch-israelischen Regierungstreffens. Zu diesem reiste am Montag das halbe Bundeskabinett unter Leitung der Bundeskanzlerin nach Israel.
Es geht um die Entschädigung für frühere Zwangsarbeiter in Ghettos während des Zweiten Weltkriegs. Der „Deutschen Rentenversicherung Bund“ wird vorgeworfen, die Genehmigung von Anträgen und damit die Auszahlung der Gelder zu verzögern. 50.000 Antragsteller würden weltweit auf einen Bescheid warten. 90 Prozent der Anträge seien jedoch abgelehnt worden.
Es geht um anderthalb Milliarden Euro
Da die Hälfte der Antragsteller in Israel lebt, drängt die israelische Regierung auf die Zahlung. Sie will nicht nur die beschleunigte Auszahlung erreichen, sondern auch die rückwirkende Zahlung bis zum Jahr 1997. Laut dem Spiegel rechnen Experten mit einem Mehraufwand von 1,5 Milliarden Euro rechnen, falls die Gelder rückwirkend gezahlt werden müssten. (rg)