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Christenverfolgung: Iran sagt Hinrichtung eines Pastors vorerst ab

Christenverfolgung: Iran sagt Hinrichtung eines Pastors vorerst ab

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Christenverfolgung
 

Iran sagt Hinrichtung eines Pastors vorerst ab

Der Iran hat die Hinrichtung des wegen seines christlichen Glaubens verurteilten Pastors Youcef Nadarkhani abgesagt. Das bestätigte der Vorstandssprecher der Internationen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin.
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Galgen auf einer Moschee: Hinrichtung eines Pastors im Iran vorerst aufgeschoben Foto: Flickr/Charlotte Nordahl mit CC-Lizenz https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

TEHERAN. Der Iran hat die Hinrichtung des wegen seines christlichen Glaubens verurteilten Pastors Youcef Nadarkhani abgesagt. Das bestätigte der Vorstandssprecher der Internationen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin am Mittwoch auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Dem 35jährigen ehemaligen Muslim – Leiter einer 400 Mitglieder zählenden christlichen Untergrundgemeinde – droht der Tod durch den Strang als Strafe für die „Verbreitung nichtislamischer Lehren“ und den „Abfall vom islamischen Glauben“. Gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs und die bevorstehende Hinrichtung erhob sich eine Welle internationaler Proteste.

So setzten sich unter anderem der Europäischen Rat, die Bundesregierung, der britischen Außenminister William Hague, CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und das geistlichen Oberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams für den Pastor ein. Die IGFM hatte binnen kurzer Zeit 11.000 Unterschriften für Nadarkhanis Freilassung gesammelt.

Vatikan auf diplomatischen Kanälen aktiv

Jetzt soll sein Fall nach Informationen der Iranischen Studentischen Nachrichtenagentur ISNA vor einem untergeordneten Gericht neu aufgerollt werden. Es seien Bedenken im Blick auf die ursprünglichen Ermittlungen aufgetaucht, berichtet der US-Nachrichtensender Fox News. Lessenthin bestätigte, daß der höchste religiöse Führer und Rechtsgelehrte Irans, Ayatollah Khamenei, im Fall Nadarkhani angerufen werden soll. Damit sei das Todesurteil zwar nicht aufgehoben, aber zumindest die Vollstreckung des Urteils verschoben.

Der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, teilte der amerikanischen Zeitung National Catholic Register mit, daß der Vatikan über diplomatische Kanäle mit den iranischen Behörden in Kontakt stehe. Die weltweite Evangelische Allianz, die 600 Millionen Evangelikale repräsentiert, rief zum Gebet auf und setzt sich ebenfalls für Nadarkhanis Freilassung ein. Er war als 19jähriger Muslim zum Christentum übergetreten. 2010 wurde er dann zum Tode verurteilt.

250.000 christliche Konvertiten im Iran

Ende Juni 2011 bestätigte der Oberste Gerichtshof das Urteil in letzter Instanz. Im Iran gilt das Religionsgesetz Scharia, das den „Abfall vom Islam“ mit dem Tode bedroht. Im Wiederaufnahmeverfahren stellte ein Gericht in Gilan offiziell fest, daß Nadarkhani vor seinem Glaubenswechsel Muslim gewesen sei. Sein Leben retten könne er nur, wenn er sich vom christlichen Glauben lossage. Gholomali Rezvani, stellvertretender Gouverneur der Provinz Gilan, brachte zudem neue Vorwürfe gegen den Pastor vor. Er sei „Zionist“, „Vergewaltiger“ und Erpresser“.

Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. (idea/ho)

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