LONDON. Häftlinge in britischen Haftanstalten treten zunehmend zum Islam über. Grund ist vor allem eine bevorzugte Behandlung im Strafvollzug. Dies ergab eine Studie, welche Großbritanniens oberste Gefängnisaufseherin, Anne Owers, beauftragt hatte.
Vor allem das islamkonforme „Halal-Menü“ in britischen Gefängnissen überzeugt Häftlinge. „Das Essen ist sehr gut, das war auschlaggebend zu konvertieren“, zitiert die Studie einen Häftling.
In Großbritannien kam es in den vergangenen fünfzehn Jahren zu einem dramatischen Anstieg des muslimischen Anteils unter den Häftlingen. Waren noch 1994 rund 2.500 aller Häftlinge Moslems, so vervierfachte sich ihre Zahl bis 2008 auf nun rund 10.000 Moslems oder elf Prozent der Insassen.
Mehr Freizeit und Gruppenschutz
Außer über besseres Essen zeigten sich die Konvertiten auch über die zusätzliche Freizeit erfreut, wenn sie beispielsweise ihre Zellen für das muslimische Freitagsgebet verlassen dürfen. Auch gebe die rasch wachsende Population der Moslems im Gefängnis einen Gruppenschutz, gibt die Times Stimmen aus dem Bericht wieder.
Weniger als ein Prozent der inhaftierten Moslems ist wegen islamischem Extremismus verurteilt worden. (FA)