MÜNCHEN. Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler, fühlt sich von den deutschen Medien vernachlässigt und äußert seinen Unmut über die ungleiche Aufmerksamkeit, die anderen politischen Akteuren zuteil wird. Insbesondere zeigte er sich beim Dreikönigstreffen seiner Partei in Abensberg neidisch auf Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende des BSW.
„Wissen Sie, wann ich zuletzt bei Markus Lanz war? Im Juli und November 2023 – das ist über ein Jahr her“, sagte Aiwanger vor seinen Anhängern. Im Vergleich dazu sei Wagenknecht regelmäßig in Talkshows präsent. Mit einem Anflug von Ironie fügte er hinzu: „Vielleicht, weil sie schönere Beine hat als ich, meine Damen und Herren, ich weiß es nicht.“
Unter der Fünf-Prozent-Hürde
Aiwanger beklagte zudem, daß das Dreikönigstreffen seiner Partei in den Medien kaum Beachtung gefunden habe. „Man will uns nicht hören“, kritisierte er und stellte die Neutralität der Presse infrage: „Was ist das für eine neutrale Berichterstattung, wenn wir ständig ignoriert werden?“ Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident zeigte sich überzeugt, daß die Freien Wähler mit größerer medialer Aufmerksamkeit erfolgreicher wären: „Dann wären wir längst zweistellig im Bundestag, aber offenbar will man uns dort nicht sehen.“
Die jüngsten Umfragen untermauern Aiwangers Frust: Laut dem Meinungsforschungsinstitut GMS liegt seine Partei bundesweit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Selbst in Bayern, der politischen Hochburg der Freien Wähler, kommt sie aktuell nur auf vier Prozent – genauso viel wie das Bündnis Sahra Wagenknecht. (rr)