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Die klassische Offiziersausbildung im Heer der Bundeswehr ist zerschlagen worden. Diese, von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan durchgesetzte revolutionäre und grundlegende Änderung gilt seit dem 1. Juli. Danach beginnen die Offizieranwärter (OA) ihre Laufbahn nicht mehr in Stammtruppenteilen wie einem Panzer- oder Fernmeldebataillon, sondern in drei eigens für sie geschaffenen Offizieranwärter-Bataillonen. Der Führungsnachwuchs verbringt insgesamt mehr als vier Jahre in Hörsälen der Offizierschule und einer Universität, bevor er als Leutnant zur Truppe gelangt. Die in 50 Bundeswehr-Jahren entwickelte und als optimal geltende Ausbildungspraxis, wonach der Offiziernachwuchs permanent zwischen Lehrgängen und praktischer Führungsverantwortung in der Truppe wechselte, wurde somit abgeschafft. Truppenkommandeure bewerten die neue Heeresoffiziersausbildung skeptisch und sprechen von einer „künstlichen Elite ohne Alltagsbezug“. Die Folge: Die künftigen Offiziere werden anders als ihre Vorgänger in Bundeswehr, Wehrmacht und Reichswehr während der Ausbildung keinen intensiven Kontakt zu „ihren“ einfachen Soldaten mehr kennenlernen. Die Entscheidung, in welcher Truppengattung der Heeresoffizier dienen will, fällt erst im zweiten beziehungsweise dritten Studienjahr.

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