In den vergangenen vierzig Jahren war Deutschlands Ausbeute beim Grand-Prix d’Eurovision de la Chanson nahezu erbärmlich. Um das zu ändern, möchte NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer, der seit 1996 die deutschen Beiträge verantwortet und der schon sowohl mit Schlagern als auch mit Spaßtiteln von Raab & Co. floppte, die Pop-, Hip-Hop oder Techno-Stars wie Overground, Sabrina Setlur oder Westbam mit ihren vorwiegend englischsprachigen Titeln für Deutschland starten lassen. Die Schlachtrösser des deutschen Schlagers bringt dies natürlich auf die Barrikaden. Besonders Dieter Thomas Heck möchte weiterhin mit traditionellem deutschen Liedgut das internationale Glück suchen. Doch ausgerechnet deshalb muß der Hitparaden-Mann sich von Meier-Beer im taz-Interview als „Vaterlandsverräter“ beschimpfen lassen, da „seine Leitkultur geradewegs in die Niederlage“ führe. Denn spätestens seit Abba müßte bekannt sein, daß nur die englische Leitkultur zum Sieg führt.