Fast jede Institution ist darum bemüht, sich ein kinder- und familienfreundliches Image zu geben, auch wenn die eigentliche Politik eher in die entgegengesetzte Richtung geht. Ein gutes Beispiel hierfür bietet der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der den öffentlichen Personennahverkehr im Köln-Bonner Raum bewirtschaftet. Das am 1. Februar 2004 in Kraft tretende Preissystem wird in der eigenen Werbung als „attraktiv für Familien“ gelobt. Allerdings bedeute die erweiterte Kindesaltersgrenze bis sechs Jahren für das Unternehmen weniger Einnahmen, so daß die unentgeltliche Mitnahme eines Kindes bis elf Jahren von Erwachsenen fortan ausgesetzt werden müsse. Kirsten Sander, Sprecherin des VRS, entschuldigt diese Maßnahmen mit dem einstimmigen Votum aller Gremien – also auch inklusive der kommunalpolitischen Vertreter. Zumindest bietet das neue Preissystem einer anderen Gruppe fortan bessere Bedingungen: Seit letztem Sonntag dürfen Hunde nun kostenlos mitreisen.