Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler unterstützt die umstrittene “Fremdarbeiter"-Aussage Oskar Lafontaines. In einem Interview mit der am Freitag in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT kritisiert er: “Die Regierung darf nicht zuschauen, wenn Zuwanderer unseren Leuten gerade in den Niedriglohngruppen die Arbeitsplätze wegnehmen." Gauweiler beruft sich dabei auch auf den Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. “In Sachen Einwanderung von Billigarbeitskräften müssen wir den Zuwanderungsmagneten abschalten." Auch wenn man seinem Bündnis mit den Postkommunisten widersprechen müsse: “Der Weg, den Lafontaine gewählt hat, ist nichts für Feiglinge das gefällt mir schon aus Prinzip", resümiert Gauweiler.
Außerdem verwirft der CSU-Politiker den “multikulturellen Mythos", statt dessen fordert er: “Wir müssen unsere eigene kulturelle Identität schützen, wie unser Gewässer."
Heftige Kritik übt der ehemalige bayerische Landesminister an der eigenen Partei wegen deren Beteiligung am “Kampf gegen Rechts" . So betreibt etwa das NRW-Innenministerium auch unter dem neuen CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers eine Internetseite mit dem Namen “www.NrwgegenRechts.de". Gauweiler: “Wenn so etwas von der Union verantwortet wird, ist das ziemlich dämlich … ‚Rechts-sein‘ ist Bestandteil der Gesamtidee der Unionsparteien … Wenn ‚rechts‘ und ‚rechtsextrem‘ vermischt werden, so kämpft eine bürgerliche Partei (wie die Union) gegen ein Element ihres Selbstverständnisses." Gauweiler bedauert, daß “die weltanschauliche Diskussion eben nicht die Stärke der deutschen Konservativen ist".
V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin
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