In Mecklenburg-Vorpommern gab es im Januar 190.800 Arbeitslose, was eine Quote von 21,2 Prozent ergibt. 73.300 Menschen aus diesem Heer sind sogar seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche. Ein 36jähriger langzeitarbeitsloser Franzburger (Kreis Nordvorpommern) studierte im November 2002 im Internet, wie die Landesregierung unter Harald Ringstorff (SPD) im damaligen Wahlkampf ihre Verdienste in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik beweihräucherte. „Emotional erregt“, so schildert der Mann, habe er daraufhin seinem Landesvater eine wütende E-Post geschickt, in der er ihn als „arroganten, ignoranten Schreihals“ bezeichnete. Er habe damit nur die politische Diskussion anfachen wollen, sagt der Pommer heute, deshalb habe er auch seine Adresse hinterlassen. Doch eine Diskussion sollte sich daraus nicht entwickeln. Das Strafverfahren wegen Beleidigung aufgrund der Anzeige Ringstorffs gegen den Arbeitslosen wurde bereits vor dem Amtsgericht Schwerin eröffnet.