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Bizarre Realität des Neokolonialismus in Afrika

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Die Realität des Neokolonialismus in Afrika wird deutlich am „Wettlauf um die Rohstoffe“, so der Titel des kommenden Arte-Themenabends. Erhellend für die Situation in den einstigen europäischen Afrika-Kolonien sind die Einsichten des deutschen Schriftstellers und Reisereporters Hans Christoph Buch. In seinem jüngsten Buch „Sansibar Blues“ schildert er, wie die Einwohner im westafrikanischen Togo und Kamerun, die unter deutscher Herrschaft nichts zu lachen gehabt hätten, ihm wiederholt mit folgender Frage begegnet seien: „Wann kommt ihr Deutschen wieder?“ Auf die Gegenfrage, was sie sich von den Deutschen versprechen, erhielt er eine stereotype Antwort: „Pour nous dire ce qu’il faut faire – damit sie uns sagen, was wir machen sollen: Hier wird eine Eisenbahnbahn oder Autobahn, dort ein Staudamm und ein Elektrizitätswerk gebaut.“ Ungleich schlimmer ist die Situation in der „Demokratischen Republik“ Kongo, wo es nach der „Befreiung“ durch die Armee von Laurent Kabila, einem zur CIA übergelaufenen Mitkämpfer Che Guevaras, nichts mehr zu essen gab. „Auf den Märkten wurden nur noch Streichhölzer verkauft“, erinnert sich Buch. So verwundert es nicht, daß sich die Bewohner zurücksehnen nach dem belgischen Kolonialsystem, obgleich dieses noch menschenverachtender war als alle anderen. In dieses Vakuum ist das Reich der Mitte eingetreten. Allein in der Provinz Katanga sind 300 chinesische Firmen im Hüttenwesen tätig, um Kupfer und Kobalt zu fördern. Jüngster Abschluß ist ein Vertrag über neun Milliarden Dollar, für den China je 3.500 Kilometer Autobahnen und Bahngleise baut, dazu Krankenhäuser, Universitäten und Schulen. Ergänzt wird der Themenabend um die ebenfalls 2008 gedrehten und hier erstmals ausgestrahlten Dokumentationen „Kalter Krieg am Nordpol“ (21 Uhr) und „Kohle-Boom in Australien“ (22.15 Uhr).

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