Das Rettungspaket der Regierung für die Banker dieser Welt war ja wohl der helle Wahnsinn. Alle waren sich einig, die Banken zu stützen, koste es, was es wolle — statt sie einfach pleitegehen zu lassen. Das wäre die marktwirtschaftliche Alternative gewesen, von der die Regierung sagt, es gebe sie nicht. Es durfte nicht mal darüber diskutiert werden, da sich doch alle einig waren: der Bund, die Länder, alle Parteien von CSU bis Linken und auch die Medien. Warum eigentlich? Vor allem die bürgerliche Presse hat enttäuscht wie noch nie. Überall stand zu lesen, wie „beherzt“ (Wirtschaftswoche) die Kanzlerin doch eingegriffen habe. Von Handelsblatt bis Welt — alle waren außer sich vor Freude, daß Kanzlerin Merkel den Banken unter die Arme greift. Selbst Wolfram Weimer, der Cicero-Chef, beglückwünschte die Kanzlerin in der ARD-Presseschau am Sonntag zu ihrem entschlossenen Handeln. Der Mann hat einmal folgenden Satz geprägt: „Der Kern dessen, was Journalismus als politische Kategorie legitimiert, ist die Kritik an der Macht.“ Wieso, bitte, unterstützt er dann jetzt diesen 2.500-Milliarden-Irrsinn?
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