Die Kritik an den etablierten Suchmaschinen mit ihren oft fragwürdigen Such-, Denunziations- beziehungsweise Geschäftpraktiken reißt nicht ab, und so sinnen viele Suchende nach Alternativen. Eine davon ist Miss Dewey – das „Miss“ im Englischen deutet praktischerweise gleich darauf hin, daß die attraktive Dame noch ledig ist. MsDewey.com ist – um es gleich vorwegzunehmen – die langsamste, unübersichtlichste und unpraktischste Suchmaschine, die mir je untergekommen ist. Dennoch macht die Protagonistin sie zugleich zur sehenswertesten und unterhaltsamsten überhaupt. Vergißt man, Eingaben zu machen, erinnert Miss Dewey einen eindringlich daran, endlich in Aktion zu treten. Das stetig variierende Intro nach dem Aufrufen und die ständig wechselnden Animationen avancieren den Dienst zum angehenden Kultinstrument, zumal es sich wohl um die erste sprechende Suchmaschine handeln dürfte, die zudem – ganz ladylike – erst dann die Contenance verliert, wenn man(n) ihr Zweideutigkeiten abverlangt. Bei soviel Charme und Unterhaltungswert gerät das eigentliche Finden schnell zur Nebensache und das Suchen zur Sucht, schwärmt Euer Erol Stern
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