Man kann es sich kaum noch vorstellen – ein Medium ohne Internetauftritt. Doch was heute unverzichtbares Aushängeschild einer Zeitung ist, steckte vor zehn Jahren noch vielfach in den Kinderschuhen. Alles begann im Jahr 1994 damit, daß der Spiegel am 25. Oktober 1994 als weltweit erstes Nachrichtenmagazin online ging. „Einen Tag vor Time“, resümiert Spiegel online nun voller Stolz. Geschichtsträchtig folgte dann am 18. Januar 1996 Focus online und am 9. November des gleichen Jahres der Internet-Auftritt www.jungefreiheit.de . Ein Anfang, der im JF-Intern der Ausgabe vom 8. November eher beiläufig angekündigt wurde: „Ab dem 9. November 1996 wird die JUNGE FREIHEIT mit einem World-Wide-Web-Angebot im Internet vertreten sein.“ Mehr als 27.500 Artikel im JF-Archiv Fern aller Zurückhaltung fand dieser kleine Schritt in eine große Zukunft bei den bereits vernetzten JF-Lesern großen Anklang. „Na endlich, das wurde ja Zeit“, schrieb ein Leserbriefschreiber und war, wie viele andere JF-Leser voll des Lobes für den „längst fälligen“ Schritt in die „neue grenzenlose Welt des Internets“. Aller Anfang ist schwer und so folgten dem Lob auch gleich Tips für die „bessere und übersichtlichere“ Gestaltung der Homepage. Auch das Verlangen nach einem Text-Archiv stand von nun an ganz oben auf der Leser-Wunschliste. Was vor zehn Jahren begann hat sich im Lauf der Zeit schnell zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Die Zahlen sprechen für sich. Monatlich klicken weit mehr als 40.000 Besucher auf www.jungefreiheit.de . Hier findet man den gewünschten Einblick in den Redaktions- und Verlagsbetrieb. Ein Klick auf die Rubrik „JF“, auf „JF-Buchdienst“ oder auf „Archiv“ genügt. Hier stößt man von A bis Z auf all die 1.276 Namen der Autoren der JF sowie die mittlerweile 690 Interviewpartner von A wie Altmaier, Peter (CDU) bis Z wie Dr. Zöpel, Christoph (SPD). Hier kann man Einsicht nehmen in die neuesten Buchangebote, in die TOP-Titel des Quartals, hier findet man „Schnäppchen!!!“ oder auch „Gute Unterhaltung“ – um nur einige der Buchrubriken zu nennen. Viel und gern besucht wird vor allem das kostenlos und einfach zu nutzende JF-Archiv mit seinen mittlerweile mehr als 27.500 Artikeln – pro Woche kommen etwa 70 neue hinzu. Diese Online-Artikel sind identisch mit denen der gedruckten JF und werden zwei Wochen nach Erscheinen der gedruckten Ausgabe ins Online-Archiv aufgenommen. Hier klicken sich täglich um die 1.500 Besucher ein und rufen jeweils im Schnitt fünf Seiten ab. Doch während nun der „normale“ Leser die JUNGE FREIHEIT am Donnerstag oder Freitag in den Händen hält, sind für den Interessierten die jeweils aktuellsten Ausgaben unter www.jungefreiheit.de bereits mittwochs ab 19 Uhr einsehbar. Wie kommt man online an die zwei neuesten Ausgaben? Vier ausgewählte Artikel sind immer gratis einsehbar, und die jeweils kompletten Ausgaben der beiden aktuellsten Zeitungen können zum Preis von je drei Euro gelesen werden. Zu zahlen ist dies ganz bequem und sicher mit „T-Pay“. Eine schnelle kostenfreie Anmeldung bei T-Pay, und schon bezahlt der Interessierte künftig über die Telekom Rechnung oder mit alternativen vom Händler angebotenen Bezahlvarianten – zum Beispiel per Lastschrift. Auch als Abonnent der gedruckten Ausgabe kann man die JF für einen jährlichen Aufpreis von zwölf Euro (Normalabo) respektive sechs Euro (Sozialabo) ein Jahr lang online lesen. Hierzu meldet man sich mit der per E-Post zugeschickten PIN-Nummer an. Wobei zu beachten ist, daß sich die PIN jeden Mittwoch um 19 Uhr ändert. „Voraussetzung für das Internet sind kurzgesagt: ein Macintosh oder IBM-kompatibler Computer, ein Modem (wandelt digitale in akustische Signale um und umgekehrt) und Anbindung an einen Provider (Dienstanbieter)“, schrieb das JF-Redaktionsteam vor genau zehn Jahren. Erklärend machten sich Redaktion und Verlag auf in die weite Welt des Internets. Dieser Schritt hat sich mehr als gelohnt.