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Telefonbuch

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Eine ziemlich erfolgreiche Masche eines Freundes bestand darin, die Damenwelt auf seinen nächtlichen Streifzügen zu fragen, ob sie ihm bei seinem Buchprojekt helfen könnten. Auf diese Art und Weise gelangte er an viele Telefonnummern – er schrieb nämlich ein (ganz persönliches) Telefonbuch! Im fernen Japan hingegen wächst bereits die erste Generation heran, die mehr Bücher vom Handybildschirm als von gedruckten Lettern abgelesen hat. So wurde der Roman „Deep Love“ zielgruppengerecht für das in Japan vor allem bei Teenagern äußerst populäre Handy-Internet iMode als „Telefonbuch“ publiziert. Doch auch hierzulande bemühen sich allerhand kreative Köpfe, die Möglichkeiten heutiger Mobiltelefone auszureizen. So wird die „interfilm Berlin“, ein internationales Festival für Kurzfilme, erstmals um die Sparte „MicroMovie“ erweitert. Zugelassen sind in dieser Kategorie nur maximal eineinhalb Minuten lange Spots, die mit einem videofähigen Handy gefilmt wurden. Gesponsert wurde das Anfang November stattfindende Festival von einem großen deutschen Elektrokonzern, der auch die teilnehmenden Filmhochschulen mit den notwendigen Geräten versorgt. Die „interfilm Berlin“, vor 22 Jahren als spezielles Super-8-Festival initiiert, ist neben der großen Schwester Berlinale das älteste Filmfestival der Hauptstadt. Bei all der Euphorie um die technischen Wunderwerke schwingt auch Hoffnung in Sachen Pisa-Studie mit: Möglicherweise sind die Teenager, die man tagtäglich auf ihren Handys herumtippen sieht, allesamt kulturell und literarisch hochtalentierte Nachwuchsregisseure, enthüllt Euer Erol Stern

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