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Bei AfD-Pressekonferenz: Bild-Journalist schockiert mit üblem Nazi-Vergleich

Bei AfD-Pressekonferenz: Bild-Journalist schockiert mit üblem Nazi-Vergleich

Bei AfD-Pressekonferenz: Bild-Journalist schockiert mit üblem Nazi-Vergleich

Das Bild zeigt den Brandenburger AfD-Chef Hans-Christoph Berndt und ein Mikrofon der Bild-Zeitung.
Das Bild zeigt den Brandenburger AfD-Chef Hans-Christoph Berndt und ein Mikrofon der Bild-Zeitung.
Der Brandenburger AfD-Chef Hans-Christoph Berndt und ein Mikrofon der Bild-Zeitung: Verbale Auseinandersetzung mit Journalisten eskaliert. Fotos: picture alliance/dpa | Wilhelm Pischke / picture alliance / Caro | Bastian
Bei AfD-Pressekonferenz
 

Bild-Journalist schockiert mit üblem Nazi-Vergleich

Neuer Tiefpunkt im Umgang mit der AfD. Bei einer Pressekonferenz im Brandenburger Landtag nennt ein Bild-Journalist AfD-Chef Berndt „Roland Freisler“ – in Anlehnung an den NS-Henker. Mit Video.
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POTSDAM. Der Chefreporter der Bild-Zeitung in Brandenburg, Michael Sauerbier, hat auf einer AfD-Pressekonferenz für einen Skandal gesorgt. Sauerbier beschimpfte den Vorsitzenden der Brandenburger AfD-Fraktion, Hans-Christoph Berndt, als „Roland Freisler“.

Zuvor lieferten sich Journalisten und AfD-Politiker auf der Pressekonferenz zur Bildungspolitik ein hitziges Wortgefecht. „Diffamieren Sie doch nicht die Journalisten, Herr Berndt“, sagte einer der Reporter. Berndt, der am Wochenende am Rande des AfD-Parteitags von Linksextremisten angegriffen wurde, entgegnete daraufhin: „Ach nee. Aber Sie dürfen uns diffamieren?“

In der hitzigen Diskussion hört man dann in einem Video die Stimme Sauerbiers, der mit Blick auf Berndt sagt, dieser sei „wie Roland Freisler“. Anwesende AfD-Politiker bestätigten der JF, daß es eindeutig die Stimme des Bild-Reporters war. Auf die unmittelbare Nachfrage des Geschäftsführers der Fraktion, ob er Berndt soeben als Freisler bezeichnet habe, druckste der Bild-Journalist verlegen rum.

Nicht der erste Streit mit dem Bild-Reporter

Fraktionschef Berndt zeigte sich entsetzt über die Verbalattacke. „Wenn manchen Journalisten kein Argument mehr einfällt, bleibt ihnen nur die Nazikeule. Das ist selbst für Bild äußerst billig. Im übrigen eine politisch nicht korrekte Verharmlosung des Nationalsozialismus“, sagte er der JF. Der Regionaljournalist selbst reagierte auf eine telefonische und schriftliche Anfrage dieser Zeitung nicht auf den Vorfall. Warum er den Nationalsozialismus mit seiner Verbalattacke verharmlost, bleibt damit unklar.

Freisler war ein hochrangiger NS-Funktionär und Präsident des Volksgerichtshofs. Er ist verantwortlich für zahlreiche Schauprozesse, unter anderem gegen Widerstandskämpfer der Weißen Rose sowie gegen Mittäter des 20. Juli 1944. Freisler war zudem auf der Wannseekonferenz 1942 anwesend, bei der die millionenfache Ermordung der europäischen Juden geplant wurde.

Es ist nicht der erste Streit zwischen Sauerbier und der AfD. 2018 entzog ihm die Brandenburger Fraktion auf einer Pressekonferenz das Fragerecht. Mehrere Journalisten solidarisierten sich daraufhin mit dem Bild-Reporter. Sauerbier vermutete damals kritische Fragen als Grund für den Boykott durch die AfD. Die Partei gab jedoch an, sie habe ihm deshalb das Fragerecht entzogen, weil er bei früheren Pressekonferenzen mit Beleidigungen aufgefallen war. (st)

Der Brandenburger AfD-Chef Hans-Christoph Berndt und ein Mikrofon der Bild-Zeitung: Verbale Auseinandersetzung mit Journalisten eskaliert. Fotos: picture alliance/dpa | Wilhelm Pischke / picture alliance / Caro | Bastian
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