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Großbritannien: Bericht deckt massive BBC-Manipulationen über Donald Trump auf

Großbritannien: Bericht deckt massive BBC-Manipulationen über Donald Trump auf

Großbritannien: Bericht deckt massive BBC-Manipulationen über Donald Trump auf

Das BBC-Logo vor deren Sitz in London: Die älteste ÖRR-Anstalt der Welt im Krisenmodus. (Themenbild)
Das BBC-Logo vor deren Sitz in London: Die älteste ÖRR-Anstalt der Welt im Krisenmodus. (Themenbild)
Das BBC-Logo vor deren Sitz in London: Die älteste ÖRR-Anstalt der Welt im Krisenmodus. Foto: picture alliance / empics | Lucy North
Großbritannien
 

Bericht deckt massive BBC-Manipulationen über Donald Trump auf

Einem brisanten Dossier zufolge hat die BBC ihre Zuschauer vor der US-Präsidentschaftswahl in die Irre geführt, um Donald Trump schlechter dastehen zu lassen. Die Verantwortlichen sprechen von „normaler Praxis“, ein Ex-Premier fordert hingegen Konsequenzen.
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LONDON. Nach Bekanntwerden eines internen Berichts zu zahlreichen Verzerrungen der BBC in ihren Nachrichtenbeiträgen hat der britische Ex-Premierminister Boris Johnson den Rücktritt der Senderleitung gefordert. Unter anderem soll die BBC eine Rede des US-Präsidenten Donald Trump vor den Ausschreitungen am Kapitol 2021 manipuliert haben.

„Großbritanniens öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt nutzt eine tragende Sendung, um offensichtliche Unwahrheiten über unseren wichtigsten Alliierten zu verbreiten. Wird jemand Verantwortung übernehmen?“, schrieb der Tory-Politiker am Sonntag abend auf dem Kurznachrichtendienst X. „Es ist eine absolute Schande.“ Die Partei selbst fordert eine Untersuchung zur betreffenden Sendung. Es handle sich um „extrem beunruhigende“ Enthüllungen, die die Marke und den Ruf der Sendeanstalt untergraben könnten, sagte der Tory-Unterhausabgeordnete Nigel Huddleston dem Daily Telegraph.

Auch Trumps Sohn Donald Jr. zeigte sich entsetzt. „Die Lügenpresse-‘Reporter’ in Großbritannien sind genauso unehrlich und labern genauso viel Scheiße wie jene in Amerika“, beklagte er auf X.

BBC-Nachrichtenchef spricht von „normaler Praxis“

Konkret habe der Sender kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 im Politmagazin „Panorama“ die Rede verzerrt dargestellt, berichtet The Daily Telegraph unter Berufung auf einen Whistleblower. Demnach hätten die Verantwortlichen zwei unterschiedliche Abschnitte aus dem Kontext gerissen und zusammengefügt, um anzudeuten, der US-Präsident würde im Zusammenhang mit seinen Wahlfälschungsvorwürfen nach der Wahlniederlage 2020 zur Gewalt aufrufen. „Wir werden zum Kapitol laufen, ich werde mit euch da sein. Und wir werden kämpfen. Wir werden wie verrückt kämpfen, denn wer nicht wie verrückt kämpft, wird sein Land für immer verlieren“, heißt es darin.

Das Magazin ließ allerdings den Teil weg, in dem der Republikaner betonte, der Protest solle friedlich bleiben. Den „Kampf“ erwähnte er knapp eine Stunde später in seiner Rede. Dabei bezog er sich auf jene, die zuvor für ihn an der Wahlurne gestimmt hatten. „Die meisten würden da um 21 Uhr stehen, und ich möchte ihnen dafür sehr danken, bevor sie zu ihrem Alltag zurückkehren. Aber ich habe gesagt, da ist was faul, sehr faul sogar, konnte nicht passieren. Also kämpfen wir.“

Die Sendung wurde im reichweitenstärksten Sender Großbritanniens, BBC One, zur Primetime ausgestrahlt. Einen Hinweis darauf, daß die Rede verkürzt dargestellt worden war, gab es nicht. Die Verantwortlichen wiesen die Beschwerden zurück. „Es gab keine Absicht, die Zuschauer bezüglich Trumps Ansprache vor den Kapitol-Ausschreitungen in die Irre zu führen. Es ist eine normale Praxis, Reden zu kurzen Clips zu verarbeiten“, zitiert das 19seitige Dossier den stellvertretenden BBC-Nachrichtenchef Jonathan Munro.

Arabische BBC-Redaktion verbreitete Hamas-Propaganda

Auch die Fragen, weshalb eine Analyse der Gegenkandidatin Kamala Harris ausgeblieben sei, seien abgewürgt worden. Laut Munro sei es nicht notwendig, „Begleitsendungen auszustrahlen, um dem Ausgewogenheitsgebot gerecht zu werden“.

Das Dossier des inzwischen ehemaligen BBC-Mitarbeiters zählt auch weitere Mängel auf, berichtet The Daily Telegraph weiter. Demnach würde die Sendeanstalt Beiträge zu Transgender-Themen „praktisch zensieren“ und deren arabischsprachiger Dienst bei der Berichterstattung zum jüngsten Nahostkrieg eine antiisraelische Schlagseite aufweisen.

Ein Gast etwa, der dazu aufgerufen habe, die Juden „wie Hitler es tat“ zu verbrennen, sei insgesamt 244mal innerhalb von 1,5 Jahren in den Sendungen des Auslandsdienstes aufgetreten. Auch habe die arabischsprachige Redaktion anders als ihre Kollegen in London einen Hamas-Terroranschlag in Tel Aviv als „militärische Operation“ bezeichnet.

Die 1922 gegründete öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist die älteste solche Institution der Welt und diente als Vorbild für die deutschen Öffentlich-Rechtlichen nach dem Zweiten Weltkrieg. Labour-Kulturministerin Lisa Nandy hatte noch im Oktober nicht ausgeschlossen, daß die BBC ab 2027 durch Werbung finanziert werden darf. Aktuell finanziert sie sich hauptsächlich durch eine jährliche Fernsehgerätsgebühr in Höhe von umgerechnet 198 Euro. (kuk)

Das BBC-Logo vor deren Sitz in London: Die älteste ÖRR-Anstalt der Welt im Krisenmodus. Foto: picture alliance / empics | Lucy North
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