BERLIN. Die AfD hat nach der Störaktion gegen das ARD-Sommerinterview mit Parteichefin Alice Weidel eine Wiederholung gefordert. „Es ist für die Debattenkultur in unserem Land nicht zuträglich, die Presse- und Informationsfreiheit derart anzugreifen“, sagte Weidel dem Nachrichtenportal Politico. „Dafür habe ich keinerlei Verständnis.“
Der AfD-Fraktionsvize Markus Frohnmaier forderte ergänzend, das Interview unter besseren Bedingungen zu wiederholen. „In einer solchen Situation hätte die ARD für ein faires, ungestörtes Interview ins Studio ausweichen müssen“, sagte der Bundestagsabgeordnete Politico. „Ich erwarte, daß das Gespräch unter fairen Bedingungen wiederholt wird.“
Weidel war kaum zu verstehen
Das Gespräch war am Sonntag unter freiem Himmel im Berliner Regierungsviertel aufgezeichnet worden. Während der Sendung wurde es von massiven Störungen begleitet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Spree machten Demonstranten mit Trillerpfeifen, Hupen und Musik gegen die AfD mobil.
Zum Einsatz kam dabei ein Lautsprecherbus mit der Bezeichnung „Adenauer SRP+“, den das linksradikale Künstlerkollektiv „Zentrum für Politische Schönheit“ betrieb. Die Aktion war vorab im Internet angekündigt worden. Laut Polizei handelte es sich um eine nicht angemeldete Versammlung mit rund 25 Teilnehmern.
ARD will „in Zukunft Vorkehrungen treffen“
Während des Interviews beklagte sich Weidel mehrfach über die akustische Belastung. Teilweise konnte sie die Fragen des ARD-Moderators Markus Preiß nicht verstehen und mußte sich nach vorn beugen. Die Polizei beendete die Aktion, nahm jedoch keine Personen fest.
Die ARD kündigte an, Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen. „Ein ungestörter Ablauf der Interviews ist in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums, daher werden wir aus der Sendung Schlüsse ziehen und in Zukunft Vorkehrungen treffen“, teilte eine Sprecherin des Hauptstadtstudios mit. Details nannte sie nicht. (sv)