KÖLN. Die Hetztiraden eines WDR-Mitarbeiters gegen die CDU haben nun deren Mitglieder im Rundfunkrat des Senders auf den Plan gerufen. In einem Brandbrief an den Intendanten Tom Buhrow fordern unter anderem der Vize-Fraktionschef der Partei im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Gregor Golland, seine Landtagskollegen Florian Braun und Jan Heinisch sowie ehemalige Abgeordnete Konsequenzen, berichtete Focus, dem das Schreiben vorliegt.
Anlaß sind die Aussagen des freien WDR-Mitarbeiters Jean-Philippe Kindler. Der Moderator hatte wegen der Debatte um den Migrationshintergrund der Silvester-Randalierer die CDU in einem Instagram-Video zum „Feind“ erklärt. Er rief zur „Radikalisierung gegen diese Scheißpartei“ auf und bekannte sich zu „Hetze“, da es nun nicht mehr um politischen Austausch gehe. Stattdessen habe die „Agitation“ gegen die Partei zu beginnen.
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— ÖRR Blog. (@OERRBlog) January 11, 2023
Die CDU-Rundfunkräte pochen noch darauf, daß der WDR „Handlungsfähigkeit“ beweisen müsse. Daher soll Intendant Buhrow auf der kommenden Rundfunkratssitzung Ende Januar darlegen, welche Konsequenzen er wegen des Vorfalls gezogen habe.
WDR droht Ärger wegen Pädophilen-Witzen
Die Verfasser des Brandbriefes mahnen, die Duldung solcher Attacken gegen eine demokratische Partei schadeten „dem ohnehin schon in deutlicher Schieflage geratenen Ruf“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auch gehörten „Hetze und der Aufruf zur Radikalisierung“ nicht zu den Aufgaben des Senders. Der WDR hatte in einer ersten Reaktion auf das Video erklärt, es handele sich um die Privatmeinung von Kindler.
Außerdem erregte die Übertragung eines Auftritts des Komikers Moritz Neumeier im WDR den Unmut der CDU-Rundfunkräte. Darin machte dieser sich über das Thema Pädophilie und Sex mit Kleinwüchsigen lustig. Zudem spottete er über Eltern, die Vorbehalte gegen Pädophile haben. Die Politiker richteten die Frage an Buhrow, welche Qualitätskriterien intern für solche Sendungen vorgegeben seien.
Nachdem der entsprechende Neumeier-Ausschnitt auch in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt hatte, entfernte der Sender die Szenen aus dem Programm. (ag)