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„Game of Thrones“-Prequel „House of The Dragon”: Erbfolge-Poker im Haus der Drachen

„Game of Thrones“-Prequel „House of The Dragon”: Erbfolge-Poker im Haus der Drachen

„Game of Thrones“-Prequel „House of The Dragon”: Erbfolge-Poker im Haus der Drachen

Daemon Targaryen, der Bruder von König Viserys I.: Er ist das ganze Gegenteil des gütigen, aber butterweichen Herrschers
Daemon Targaryen, der Bruder von König Viserys I.: Er ist das ganze Gegenteil des gütigen, aber butterweichen Herrschers
Daemon Targaryen, der Bruder von König Viserys I.: Er ist das ganze Gegenteil des gütigen, aber butterweichen Herrschers Foto: picture alliance / Uncredited / ASSOCIATED PRESS
„Game of Thrones“-Prequel „House of The Dragon”
 

Erbfolge-Poker im Haus der Drachen

Der „Game of Thrones“-Ableger „House of The Dragon” bringt Drachen und den Kampf um die Macht zurück. Im Fokus der neuen Serie: Das feurige Adelsgeschlecht Targaryen. Ein als Bösewicht angelegter Charakter könnte dabei der heimliche Favorit werden.
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Feurig, unbändig, entschlossen: Bei keiner anderen Familie der Erfolgsserie „Game of Thrones“ liegen Größe und Wahnsinn so nah beieinander wie bei den Targaryens. Nun spannen die Drachen die Schwingen und setzen erneut zum Flug an. Nach drei Jahren hat das Warten für die Fans ein Ende: Die Saga von US-Autor George R. R. Martin ist mit einem „Prequel“ zurück. „House of the Dragon“ spielt rund 200 Jahre vor den Ereignissen in Westeros, die sich für die Zuschauer von 2011 bis 2019 über acht Staffeln erstreckten. Wöchentlich wird eine Folge des von HBO produzierten Ablegers auf „Wow“, dem Streamingdienst von Sky erscheinen.

Im Fokus der neuen Serie: Das besagte Adelsgeschlecht aus dem alten Valyria, das in mystischer Verbindung zu Drachen steht. Die Targaryens, leicht zu erkennen an ihrem silbernen Haar, stehen zum Zeitpunkt der Handlung am Höhepunkt ihrer Macht und herrschen über die sieben Königslande. Schon zu Beginn der ersten Folge kann sich der Zuschauer über „Daenerys-Feeling“ freuen. Ein Drache mit einer weißhaarigen jungen Frau fliegt dem Himmel entgegen, verschwindet in dichten, weißen Wolken und taucht im nächsten Moment vom Sonnenuntergang begleitet wieder auf. Es ist die Tochter von König Viserys I., Prinzessin Rhaenyra, die wohl mit Absicht an ihre stürmische Nachfahrin erinnert, ein Lieblingscharakter vieler „Game of Thrones“-Fans.

Es geht um die Thronfolge

Der Einstieg in die neue Serie mutet wie ein Kapitel aus einem Geschichts- oder Sagenbuch an. Rhaenyra gibt einen Rückblick auf das Ende des ersten Jahrhunderts der Targaryen-Herrschaft, eine Episode des Friedens und Wohlstands. Hier spannt sich der Bogen zum Buch. Genau wie die erste Folge der neuen Serie, trägt ein Kapitel in „Feuer und Blut“ den Titel „Die Erben des Drachen“ und liefert einen historischen Abriß über jene Zeit.

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Für den König, Jaehaerys I., der keinen Erben benennen kann, geht es damals darum, seine Nachfolge zu klären. Nach einiger Abwägung entscheidet er sich schließlich für Viserys, seinen ältesten männlichen Nachfahren. Auch er wird im Laufe der ersten Folge vor einer solchen Wahl stehen. Es ist ein Vorgriff auf den zentralen Konflikt des „Prequels“: Den Kampf um die Thronfolge. Keine Kraft von außen könne die Macht des Hauses brechen, heißt es in der Episode, nur die Targaryens selbst.

Die großen Momente bleiben bislang aus

„Game of Thrones“ ist für viele nicht weniger als ein Epos mit Goldstatus. Handlung, Charaktere und atmosphärische Aufnahmen fesselten weltweit mehr als eine Milliarde Menschen. Die Erwartungen an „House of the Dragon“ ist enorm. Die neue Serie wird eigene große Momente erschaffen müssen – auf der „Game of Thrones“-Welle zu reiten reicht nicht. Doch genau hier schwächelt das „Prequel“ bislang. Ähnliche Musik, gleiche Atmosphäre, aber flache Dialoge. Auch bei den Charakteren fühlen sich manche Momente wie ein „Abklatsch“ an. So betont Rhaenyra gegenüber ihrer Mutter etwa, lieber Ritter statt Prinzessin sein zu wollen. Arya Stark sagte in Staffel eins inhaltlich genau das gleiche zu ihrem Vater.

Was „Game of Thrones“ hervorragend beherrschte, überzeugt in „House of the Dragon“ bislang noch nicht ganz: Die Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Vieles wirkt aufgesetzt, kostümiert, nicht ernsthaft genug. Wenn Prinzessin Rhaenyra keine Lust hat zu lernen und ihrer Freundin lapidar „Scheiß auf die Septa“ entgegnet, wirkt es anders als beim derben, vulgären „Hund“, Sandor Clegane, nicht dem Charakter entsprechend, sondern aus der Zeit gefallen, geradezu modern.

Bösewicht könnte zum heimlichen Helden werden

Freilich gibt es auch Lichtblicke: Der eigentlich als Bösewicht angelegte Bruder des Königs, Daemon Targaryen, könnte zum heimlichen Helden der Serie werden. Mit harter Hand will er angesichts der grassierenden Kriminalität in der Stadt für Ordnung sorgen. Er ist das ganze Gegenteil des gütigen, aber butterweichen Königs, der nur die zögerliche Marionette seines Rates zu sein scheint. Vielleicht gerade deshalb späht Daemon nach dem eisernen Thron, der im „Prequel“ noch üppiger mit Schwertern bestückt ist und auch von solchen flankiert wird.

Bei diesem Punkt haben die Serienmacher einen fabelhaften Bezug zur „Game of Thrones“-Legende eingebaut: Viserys schneidet sich an einer Stelle den Finger am Eisernen Thron. Dem Mythos der Geschichte zufolge hat der Königsstuhl eine Art Eigenleben und wehrt sich gegen Herrscher, die seiner unwürdig sind. So schnitt sich auch der „irre König“ Aerys II. immer wieder die Hände an ihm auf.

In einer „Game of Thrones“ Folge wird der Hang zum Wahnsinn der Targaryens mit der Tatsache begründet, daß das Adelsgeschlecht bevorzugt Geschwister oder andere nahe Verwandte miteinander verheiratet. „Immer wenn ein Targaryen geboren wird, werfen die Götter eine Münze“, heißt es an der besagten Stelle. Daenerys brannte die Hauptstadt Königsmund fast nieder, ihr Vater, Aerys II. drohte ebenfalls, sein Königrecht samt seiner Bewohner in Schutt und Asche zu legen. Ob Daemon in die gleiche Kerbe schlägt, werden erst die nächsten Episoden zeigen.

Daemon Targaryen, der Bruder von König Viserys I.: Er ist das ganze Gegenteil des gütigen, aber butterweichen Herrschers Foto: picture alliance / Uncredited / ASSOCIATED PRESS
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