Friedliche Demonstranten werden bei den Protesten gegen den G20-Gipfel von aggressiven Polizisten niedergeknüppelt. Diesen Eindruck zumindest vermittelte ein kurzes ZDF-Video, das der Sender am Montag über Twitter verbreitete. Eine Gruppe junger Gipfel-Gegner läuft darin auf einer Straße hinter einem Transparent auf eine Polizeikette zu. Schnitt.
Dann sieht der Zuschauer, wie die Polizisten mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vorgehen. Zu Wort kommen im Anschluß ausschließlich Demo-Teilnehmer, die sich über das Vorgehen der Polizei beklagen.
Verkürzte ZDF-Version
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Das über einminütige ZDF-Video ist ein Ausschnitt aus einer halbstündigen Arte-Reportage über die G20-Proteste und Ausschreitungen in Hamburg mit dem Titel „Die Macht der Bilder“. Auch darin ist die Szene der Demonstration zu sehen – allerdings ohne den entscheidenden Schnitt der ZDF-Version.
Ganze Szene aus der Arte-Reportage
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Die Arte-Reportage zeigt, wie die Gruppe Demonstranten auf die Polizeikette loszustürmt, um diese zu durchbrechen. Zum Schutz gegen die Schlagstöcke haben die Blockadebrecher aufblasbare Schwimmtiere vor sich. Unter „Antikapitalista“-Rufen versuchen sie, in die abgesperrte Zone zu gelangen. Den Polizisten gelingt es jedoch, den keineswegs friedlichen Durchbruchsversuch abzuwehren.
Durchbruchsversuch von oben
Best of #G20HH2017 Teil III pic.twitter.com/o7FVBrVbiD
— 1492?️✠? (@Rekonquista_GER) 8. Juli 2017
Es dauerte nicht lange, da fiel Zuschauern der Schnitt in der ZDF-Version auf. Auf Twitter konfrontierten sie den Sender mit dem Vorwurf, das Video sei manipulativ. Durch die Verkürzung sei nicht mehr erkennbar, daß es sich beim Schlagstockeinsatz um eine Abwehrreaktion der Polizei handelte.
In der Kurzfassung fehlte eine entscheidende Szene. Entschuldigen Sie. Die komplette Doku: https://t.co/Bowo9KQ1je
— ZDF heute (@ZDFheute) 11. Juli 2017
Das ZDF löschte darauf das Video und verwies auf die Langfassung von Arte. „In der Kurzfassung fehlte eine entscheidende Szene“, teilte der Sender auf Twitter mit und entschuldigte sich dafür.