Anzeige
Anzeige

Kritik aus christlicher Perspektive: Gegen die Transhumanismus-Utopie

Kritik aus christlicher Perspektive: Gegen die Transhumanismus-Utopie

Kritik aus christlicher Perspektive: Gegen die Transhumanismus-Utopie

Auf dem Foto befindet sich ein Cyborg vor einem kirchenartigen Gebäude. Dies steht für den Transhumanismus als Ersatzreligion. (Symbolbild)
Auf dem Foto befindet sich ein Cyborg vor einem kirchenartigen Gebäude. Dies steht für den Transhumanismus als Ersatzreligion. (Symbolbild)
Der High-Tech-Herrenmensch: Die neue Ersatzreligion des Westens. Bild: DALL- E 3/JF
Kritik aus christlicher Perspektive
 

Gegen die Transhumanismus-Utopie

Mit Gott spielt man nicht: Auch deshalb steht Transhumanismus als ein Versuch, mithilfe der Technik und des Fortschritts einen „neuen Menschen“ zu erschaffen, unter massiver Kritik seitens der Christen. Die neue Veröffentlichung der Gustav-Sieverth-Akademie ist dabei keine Ausnahme. Von Werner Olles.
Anzeige

Den Transhumanismus aus christlicher Perspektive einer genauen Analyse und zugleich einer scharfen Kritik zu unterziehen ist das gemeinsame Ziel der Autoren des vorliegenden Buches. Doch gilt es zunächst sich über die Fragen klarzuwerden, was exakt mit „Transhumanismus“ gemeint ist, was dahintersteckt, welche Dämonien, Versuchungen und Gefahren von ihm ausgehen und welche synchronen und logischen Zusammenhänge mit anderen Erscheinungsformen und Bewegungen der postmodernen Zivilgesellschaft bestehen.

Gustav-Siewerth-Akademie (Hrsg.): Erschaffen wir den Menschen neu? Transhumanismus aus christlicher Perspektive. fe-medienverlags GmbH, Kisslegg 2023, broschiert,
178 Seiten, 10 Euro. Jetzt beim JF-Buchdienst bestellen.

Aus biblischer Sicht ist der Transhumanismus zweifellos das Gegenteil zur christlichen Offenbarung und zählt wie die LGTBIQ-, die „Klimaschutz“-, die Gender-Bewegung und der Globalismus zu den aktuellsten Versuchen, einen „neuen Menschen“ zu schaffen. Als Ideologie, in der der Mensch im Namen des Fortschritts sich selbst zum Schöpfer des Menschen erklärt, stellt er hingegen eine Simulation beziehungsweise Karikatur des Lebendigen dar, die in Wahrheit eine nicht lebensfähige und nicht-biologische Lebensform ist, also eine epigenetische Konstruktion, ein High-Tech-Herrenmenschentum, steril, unnatürlich und im Grunde hyperparasitär.

Er etabliert mithin eine Gewalt gegen die Realität, eine Gewalt der Lüge, der Manipulation und des Pseudolebens, die unter dem Deckmantel posthumanitaristischer Ideen eine zombiefizierte, entartete, hybride Pseudo-Natur entwickelt, die möglicherweise den größten Völkermord der Weltgeschichte vorbereitet. In den digitalen Konzentrationslagern und psychiatrischen Kliniken des Transhumanismus verblöden die manipulierten Massen bei sinnlosen Scheindebatten und in dysfunktionalen Institutionen und Strukturen vor sich hin, um irgendwann in Chaos, Verzweiflung, Elend und schwersten Depressionen zu versinken, während der „Große Bruder“ den „technologischen Fortschritt“ und die endgültige Emanzipation des Menschen von seinem Ursprung, vom Göttlichen und von seiner Natur feiert.

Transhumanismus als Ersatzreligion

So sieht Paul Cullen, daß die größte Herausforderung des Transhumanismus in seiner utopisch-dystopischen Dimension und Mission besteht. Daher bezeichnet er ihn auch als „verführerisches Glaubenssystem“, das jedoch nichts mit der wissenschaftlich nachweisbaren Wirklichkeit zu tun hat. Susanne Hartfiel zitiert aus der Rede von Papst Benedikt XVI. über die „Ökologie des Menschen“ vor dem Deutschen Bundestag im Jahr 2011. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß der Transhumanismus eine Ideologie ist, die die Respektlosigkeit gegenüber der menschlichen Natur in Extremform praktiziert. Als übergeordnetes Ziel erkennt sie die Beseitigung des Menschen, wie wir ihn heute kennen, und dessen Neuschaffung mit Hilfe von Gentechnik, Künstlicher Intelligenz, Kybernetik, technischen Implantaten, molekularer Nanotechnologie und GehirnComputer-Schnittstellen.

Während der Informationswissenschaftler Dirk Weisbrod die geistigen Wegbereiter entlarvt, sieht der Theologe Stephan Kampowski die bereits begonnene Genmanipulation, den Zugang zum menschlichen Genom, neue Nanotechnologie und die fortschreitende Digitalisierung als theoretisch-praktischen Türöffner des Transhumanismus, den er als „gefährlichste Idee der Welt“ bezeichnet, da sie technologische Sklaven ohne Persönlichkeit, Individualität und Privatsphäre schafft und somit das Böse verkörpert. 

Auch in den Beiträgen der Autoren Winfried König, Gerhard Kardinal Müller, Werner Thiede und Michael Stickelbroeck kommt dies deutlich zum Ausdruck. In der Datenreligion von Schwab, Harari („Die gesamte Idee, daß Menschen eine Seele, einen Geist oder einen freien Willen haben ist vorbei!“), Gates und Konsorten haben wir an die Algorithmen zu glauben, sind unsere Gedanken, Gefühle und Entscheidungen ohnehin nur Illusionen und werden wir zu nützlichen Dienern des Datengottes – das Resultat: Pseudolebewesen des Transhumanismus als Leugnung der Existenz Gottes und seines Heilswillens. Wollen wir das wirklich?

JF 44/23

Der High-Tech-Herrenmensch: Die neue Ersatzreligion des Westens. Bild: DALL- E 3/JF
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

aktuelles