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Demographie: Neuer Rekord: Zahl der Asylmigranten steigt auf 3,3 Millionen

Demographie: Neuer Rekord: Zahl der Asylmigranten steigt auf 3,3 Millionen

Demographie: Neuer Rekord: Zahl der Asylmigranten steigt auf 3,3 Millionen

Moslems auf dem Fest der Vielfalt in Gladbeck. Die Zahl der Asylmigranten ist auf einem neuen Rekordhoch.
Moslems auf dem Fest der Vielfalt in Gladbeck. Die Zahl der Asylmigranten ist auf einem neuen Rekordhoch.
Asylmigranten (Symbolbild): Die Hauptherkunftsländer sind die Ukraine, Syrien, Afghanistan und die Türkei. Foto: IMAGO / Funke Foto Services.
Demographie
 

Neuer Rekord: Zahl der Asylmigranten steigt auf 3,3 Millionen

Immer mehr Asylmigranten kommen nach Deutschland. Besonders aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan strömen nach wie vor Personen ins Land. Doch das „Chancen-Aufenthaltsrecht“ verzerrt die Statistik zunehmend.
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WIESBADEN. Die Zahl der registrierten Asylmigranten ist 2024 um 132.000 auf 3,3 Millionen Personen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Der mit Abstand größte Zuwachs entfiel auf ukrainische Staatsangehörige, die als Flüchtlinge einen Schutzstatus erhielten. Ihre Zahl stieg um 12,5 Prozent auf knapp 1,1 Millionen Personen. Danach folgten Syrer mit 713.000 (plus 0,2 Prozent), Afghanen mit 348.000 (plus 7,7 Prozent) und Türken mit 157.000 (plus 3,7 Prozent). Die Zahl der Iraker sank hingegen auf 190.000 (minus 5,2 Prozent). Personen aus diesen fünf Ländern machten rund drei Viertel der Asylsuchenden aus.

Zudem kamen 277.000 Personen aus Afrika (plus 2,3 Prozent), wobei die Hälfte aus Ostafrika stammte. Bei Personen aus Amerika, davon 87 Prozent aus Südamerika, stieg die Zahl auf 22.000 (plus 24 Prozent).

Zahl der Asylmigranten nach Schutzstatus. Grafik: Statistisches Bundesamt.

Personen werden aus Statistik herausgerechnet

Einen besonders großen Rückgang verzeichnete das Bundesamt bei georgischen Asylmigranten, deren Zahl um 23,5 Prozent auf 15.000 sank. Ursache seien das 2023 beschlossene Migrationsabkommen mit Georgien und die Einstufung des Landes als sicheres Herkunftsland. Demnach konnten „Aufenthalte von Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, schneller beendet werden“, heißt es in der Begründung der Behörde.

171.000 der registrierten Asylsuchenden waren ausreisepflichtig, weil ihr Asylverfahren abgelehnt worden war oder sie ihren Schutzstatus verloren. Unter ihnen befanden sich 136.000 Personen mit einer Duldung (2023: 157.000, 2022: 219.000). Die zurückgehenden Zahlen begründen die Statistiker mit dem „Chancen-Aufenthaltsrecht“ aus dem Jahr 2022.

Dieses sieht vor, daß Personen, die seit fünf Jahren geduldet sind, für 18 Monate einen befristeten Aufenthaltstitel erhalten – mit Aussicht auf ein dauerhaftes Bleiberecht. Personen mit diesem neuen Status gelten nicht mehr als Asylmigranten und werden aus der Statistik herausgerechnet. Bei 427.000 in Deutschland lebenden Personen war über den Status – ob anerkannt oder abgelehnt – noch nicht entschieden worden.

Zahl der türkischen Asylmigranten mehr als verdoppelt

Asylmigranten und Flüchtlinge aus den Hauptherkunftsländern Ukraine, Syrien und Afghanistan stellten den größten Anteil der Ausländer mit entsprechender Staatsangehörigkeit. 2024 fielen 82 Prozent der Ukrainer in diese Kategorie. Bei den in Deutschland lebenden Afghanen hatten 79 Prozent und bei den Syrern 73 Prozent einen Asylstatus.

Dagegen waren lediglich zehn Prozent der in Deutschland lebenden Türken Asylmigranten. „Dieser Anteil hat sich allerdings in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt, zum Jahresende 2020 hatte er noch bei unter fünf Prozent gelegen“, heißt es im Bericht des Statistischen Bundesamts.

Anteil der Asylmigranten im Osten höher als im Westen

Auch bei den Bundesländern gab es deutliche Unterschiede. Obwohl der Ausländeranteil in Westdeutschland (15,7 Prozent) ungefähr doppelt so hoch ist wie in den neuen Bundesländern ohne Berlin (7,6 Prozent), ist der Anteil der Asylmigranten unter den Ausländern in Ostdeutschland höher als im Westen.

Im Bundesdurchschnitt waren im vergangenen Jahr 24 Prozent der Ausländer Asylmigranten. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt waren es 42 Prozent, in Thüringen 39 Prozent der ausländischen Bevölkerung. Besonders gering war der Asyl-Anteil bei den Ausländern in Berlin (20 Prozent), in Baden-Württemberg (18 Prozent) und in Bayern (17 Prozent).

Demographische Unterschiede bei den Herkunftsländern

Durchschnittlich waren die Asylmigranten 32 Jahre alt und seit 6,5 Jahren in Deutschland. Insgesamt lag der Frauenanteil bei 45 Prozent und der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bei 27 Prozent. Es gab jedoch deutliche demographische Unterschiede bei den Herkunftsländern.

Während der Frauenanteil der Ukrainer bei 59 Prozent lag, waren Syrer und Afghanen zu fast zwei Dritteln männlich. Auch das Durchschnittsalter der Afghanen und Syrer war mit 28 und 27 Jahren jünger als das der Ukrainer (35 Jahre). Im Vergleich dazu beträgt das Durchschnittsalter der Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit 45 Jahre. (rsz)

Asylmigranten (Symbolbild): Die Hauptherkunftsländer sind die Ukraine, Syrien, Afghanistan und die Türkei. Foto: IMAGO / Funke Foto Services.
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