BERLIN. In Deutschland steigt die Zahl der Abtreibungen weiter an. So gab es auch im ersten Quartal 2023 in Deutschland mit insgesamt 27.600 Abtreibungen rund sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten „nicht bewertbar“. 2021 gab es noch 5,4 Prozent weniger Schwangerschaftsabbrüche als im Jahr zuvor.
70 Prozent der schwangeren Frauen waren dabei zwischen 18 und 34 Jahre alt. Nur bei vier Prozent der Fälle waren medizinische Gründe entscheidend, also Gesundheits- oder Lebensgefahr für die werdende Mutter, oder eine ungewollte Schwangerschaft aufgrund eines Sexualverbrechens. Beim Rest entschied die Beratungsregelung.
CDL: Ungeborene Kinder schützen
„Angesichts derartiger Steigerung muß sich die Regierungskoalition die Frage gefallen lassen, wie sie ihrer Verpflichtung nachkommen will, ungeborene Kinder zu schützen“, sagte die Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Susanne Wenzel. Sie kritisierte vor diesem Hintergrund die Pläne der Ampel, den Paragraphen 218a Strafgesetzbuch zu streichen.
Als Faktoren für den Anstieg der Abtreibungszahlen nannte sie unter anderem die steigenden Lebenshaltungskosten sowie „das bewußte Negieren von Familie in der breiten öffentlichen Diskussion“. Sie forderte die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) zu einer „Kampagne für Kinder und Familie statt der Förderung der Abtreibung“ auf. (JF)