WIESBADEN. Im vergangenen Schuljahr haben deutlich weniger Schüler eine Klasse wiederholt als in den Jahren davor. Die Zahl sank im Schuljahr 2021/21 auf rund 93.100 Kinder und Jugendliche in allgemeinbildenden Schulen, die eine Stufe entweder freiwillig wiederholten, oder weil sie nicht versetzt wurden, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit.
Im Schuljahr davor waren es noch 143.600. Der Rückgang entspricht demnach mehr als 35 Prozent. Die Quote der Wiederholer an allen Schülern sank von 2,3 Prozent auf 1,4 Prozent. Dem Statistikamt zufolge geht die Abnahme auch auf die veränderten Versetzungsregeln einiger Bundesländer während der Corona-Krise zurück.
Unterschiedliche Regelungen in Bundesländern
Vielfach seien Versetzungen „nicht mehr an die schulischen Leistungen geknüpft“ worden, erklärte die Behörde. Die Länder hatten das unter anderem mit dem Ausfall des Präsenzunterrichts begründet. Im Schuljahr 2019/2020 hatten einige Landesregierungen sogar entschieden, alle Schüler zu versetzen.
Im vergangenen Schuljahr ging Quote der Wiederholer in allen Bundesländern zurück, wie aus den Daten des Statistikamts hervorgeht. Am höchsten war sie mit 2,8 Prozent in Bayern (zuvor 3,8 Prozent). Am niedrigsten fiel sie mit 0,9 Prozent in Berlin aus. Dort war der Wiederholeranteil aber auch schon im Schuljahr davor mit 1,1 Prozent relativ gering. Die Versetzung wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. (ls)