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Universität Leipzig: „Kritische Einführungswochen“ ins kommunistische Sektenleben

Universität Leipzig: „Kritische Einführungswochen“ ins kommunistische Sektenleben

Universität Leipzig: „Kritische Einführungswochen“ ins kommunistische Sektenleben

Puppe von Karl Marx: In Leipzig können Studenten lernen, warum die Diktatur des Proletariats notwendig ist (Symbolbild) Foto: picture alliance/Britta Pedersen/dpa
Puppe von Karl Marx: In Leipzig können Studenten lernen, warum die Diktatur des Proletariats notwendig ist (Symbolbild) Foto: picture alliance/Britta Pedersen/dpa
Puppe von Karl Marx: In Leipzig können Studenten lernen, warum die Diktatur des Proletariats notwendig ist (Symbolbild) Foto: picture alliance/Britta Pedersen/dpa
Universität Leipzig
 

„Kritische Einführungswochen“ ins kommunistische Sektenleben

Wer sein Studium beginnt, braucht erst einmal Orientierung. An der Universität Leipzig bieten die „Kritischen Einführungswochen“ dem Erstsemester alles, was der Links-Aktivist zum Kampf gegen Kapital, Staat, Patriarchat und den Klimawandel braucht.
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Das erste Semester an der Universität stellt für die jungen Erwachsenen oft einen Neustart in unbekannter Umgebung dar. Fachschaften und andere Hochschulgruppen bemühen sich deswegen darum, den Neulingen Starthilfe zu geben, indem sie Stadtführungen, gesellige Abendveranstaltungen oder Einführungen in den Universitätsalltag organisieren. So soll der Sprung ins kalte Wasser des neuen Lebensabschnitts gelingen.

Doch wem das alles zu profan ist, an den wenden sich vom ersten Tag an der Hochschule auch die Organisationen, die aus dem Studienanfänger in kürzester Zeit einen überzeugten Klassenkämpfer gegen Kapital, Patriarchat, Staat und Klimawandel machen wollen. So findet sich beispielsweise an der Universität Leipzig unter dem Banner „Kritische Einführungswochen“ alles, was der Links-Aktivist von morgen braucht, um sich in Theorie und Praxis zu rüsten.

Ziel der Gruppen, die von Linkspartei über feministische Bündnisse bis CopWatch reichen, ist es laut Eigenwerbung auf Facebook, „daß im Uni-Alltag vernachlässigten Themen Gehör verschafft wird“. Inwiefern dazu ein Workshop zum „Demo 1X1 mit Praxisteil“ beiträgt, kann vielleicht die ausrichtende Linksjugend Leipzig in der Veranstaltung vermitteln.

Die Diktatur des Proletariats darf nicht fehlen

Dem akademischen Nachwuchs wird jedenfalls versprochen, ihn unter anderem über das Thema ziviler Ungehorsam zu informieren. Vielleicht läßt sich ja ein schlechtes Prüfungsergebnis in Zukunft per Sitzblockade vor dem Dozentenbüro korrigieren?

Wem das zu klein ist und wer sich der Gruppe der „FLINT*s“ (Frauen, Lesben, intersexuelle, non-binäre und trans Personen) zurechnen kann, der kann sich Anfang November beim offenen Treffen des Bündnisses „Fem*Streik“ auf Vordermann- oder -flint bringen lassen. „Wenn wir streiken, steht die Welt still“, lautet die vollmündige Ankündigung.

Aber wie es sich für eine Universität gehört, kommt auch die Theorie nicht zu kurz. Auf dem Lehrplan der „Kritischen Einführungswochen“ steht solides Basiswissen für den kommenden Umsturz. Wer will, kann sich wahlweise über „Grundlagen des Anarchismus“ oder „Bonapartismus und die Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats“ aufklären lassen.

Studenten auf den Spuren der „ArbeiterInnen-Bewegung“

Doch wer befürchtet, die Theoriearbeit sei bei Klassikern aus irgendwelchen Alt-68er Bücherschränken stehengeblieben, der sei beruhigt. Unter dem Schlagwort „Grüner Sozialismus“ präsentiert Raul Zelik aus dem Vorstand der Linkspartei „seine Idee eines modernen Sozialismus“.

Die derart gebildeten Studenten sollen jedoch nicht nur bei den corona-bedingten Online-Seminaren versauern. Bei der „feministischen Schnitzeljagd“, der „kapitalismuskritischen Fahrradtour“ oder der „Fahrradtour zu historischen Orten der ArbeiterInnen-Bewegung“ kann der Student ganz bestimmt in Kontakt mit dem werktätigen Teil der Bevölkerung treten. Na dann: Freundschaft!

Puppe von Karl Marx: In Leipzig können Studenten lernen, warum die Diktatur des Proletariats notwendig ist (Symbolbild) Foto: picture alliance/Britta Pedersen/dpa
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