BERLIN. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen hat an deutschen Schulen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Allein in Berlin stieg sie zwischen 2012 und 2016 um 69 Prozent, berichtete die Welt unter Berufung auf polizeiliche Lagebilder der einzelnen Bundesländer.
Nordrhein-Westfalen verzeichnete mit zehn Prozent den geringsten Anstieg schwerer körperlicher Gewalt. In Bayern nahm die Anzahl der Angriffe um 19 Prozent zu; in Hessen um 21 Prozent. In Rheinland-Pfalz um 24, in Sachsen-Anhalt um 39, in Brandenburg um 40 und in Baden-Württemberg um 41 Prozent. Mit 60 Prozent erfaßte Mecklenburg-Vorpommern den stärksten Anstieg körperlicher Gewalt unter allen Flächenländern.
Allgemeiner Anstieg von Straftaten in Schulen
Bis 2012 seien in allen Bundesländern schwere Körperverletzungen wie auch Schulstraftaten allgemein noch rückläufig gewesen. Die Schulkriminalität insgesamt sei seither nur in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt weiter gesunken. Alle anderen Bundesländer registrierten einen Anstieg von wenigstens einem Prozent (Berlin). Im Saarland verdoppelte sich die Zahl gemeldeter Schulstraftaten (114 Prozent). Dazu zählen auch Bedrohungen, Drogenhandel oder Handydiebstahl.
In Thüringen und Hessen sei keine Tendenz erkennbar. Die Zahlen aus Hamburg und Bremen konnten wegen mangelnder Qualität nicht einbezogen werden. Zehn von 16 Bundesländern verzeichneten einen allgemeinen Anstieg. Dies liege auch an einer zunehmend sozial, ökonomisch, religiös, kulturell und ethnisch heterogenen Schülerschaft. (mp)