DÜSSELDORF. Das Amtsgericht Düsseldorf hat einen sogenannten Loverboy verurteilt, der ein 14 Jahre altes Mädchen monatelang mißbraucht und verletzt hatte. Der 24jährige hatte das Mädchen auf verschiedenen Kanälen zur Prostitution angeboten, um von den Einnahmen leben zu können. Das Gericht blieb allerdings bei einer Bewährungsstrafe unter Auflagen, berichtete die Rheinische Post.
Der Bild-Zeitung zufolge handelt es sich bei dem Mann um den Hobby-Rapper Alparslan G. Das Mädchen war 2016 aus einem Jugendheim in Mönchengladbach abgehauen und von Alparslan G. aufgelesen worden. Der Mann hatte sie anschließend in der Wohnung seiner Mutter versteckt und ihr vorgegaukelt, eine ernsthafte Beziehung mit ihr zu führen. Diese Art von Zuhältern werden als Loverboys bezeichnet.
Hände und Arme mit kochendem Wasser übergossen
Statt dessen spielte er ihr Filme reicher Frauen vor, die angeblich durch Prostitution zu ihrem Wohlstand gekommen seien. Ein Pornophotograph machte Aufnahmen des Mädchens, der Angeklagte bot die 14jährige dann als „Coco“ im Internet zur Prostitution an und schickte sie auf den Straßenstrich in Essen. Auf diese Weise verdiente er durch sie rund 250 Euro pro Tag.
Das Verhältnis war laut Bild-Zeitung eskaliert, als das Mädchen seine Mutter besuchen wollte. Alparslan G. überschüttete Hände und Arme des Opfers mit kochendem Wasser, schlug ihr mit der Faust ins Gesicht und rammte ihr einen Kugelschreiber in den Oberschenkel.
Sein Anwalt Selim Tasci habe alle Anklagepunkte als „zutreffend“ bestätigt, berichtete das Blatt. Der Hobby-Rapper soll lediglich „Ja“ gesagt haben. Durch das Geständnis ersparte er der heute 16jährigen eine Aussage. Das Gericht verurteilte den Mann zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe. Zudem muß er 300 Sozialstunden ableisten und dem Mädchen 30.000 Euro zahlen, sobald er über ein Einkommen verfügt. (ls)